HEC: "Definitiv kein Spielertrainer"

23.3.2018, 17:16 Uhr
HEC:

© Foto: Georg Kaczmarek

Herr Schobert, ich darf jetzt also keine "ruhige Zeit" wünschen?

Schobert: Nein, im Gegenteil, es werden für mich wohl die stressigsten Wochen der Saison.

Wie weit sind Sie denn mit den Planungen, vor allem in Hinblick auf die wichtigste Personalie: Nachfolge von Spielertrainer Daniel Jun?

Schobert: Das läuft alles parallel. Wir haben mit verschiedensten Trainerkandidaten gesprochen, aber auch mit Spielern – den bisherigen und potenziellen Neuzugängen. Bei Letzteren ist das nicht immer so einfach, denn einige spielen mit ihren aktuellen Vereinen noch in den Playoffs. Daher kann ich natürlich noch keine Namen nennen.

Wann wird denn die T-Frage beantwortet?

Schobert: Nicht in den nächsten zwei, drei Tagen, aber es wird auch keine Monate mehr dauern. Insgesamt hatten wir rund 15 Trainer auf dem Schirm, einige wurden uns auch von Agenten angeboten. Jetzt sind noch zwei Kandidaten übrig.

Welche Kriterien muss denn der neue HEC-Trainer erfüllen?

Schobert: Unabdingbar ist, dass er sich mit dem Verein identifiziert, die Rahmenbedingungen in Höchstadt akzeptiert und auch damit umzugehen weiß. Wir haben nicht nur Vollprofis und wir haben eine gewachsene und erfolgreiche Mannschaft, die wir nicht komplett umkrempeln werden, bloß weil ein Trainer meint, das zu wollen. Gar nicht erst in die Auswahl kamen Kandidaten, die noch keinerlei Erfahrung im deutschen Eishockey haben und die Sprache nicht sprechen. Wichtig war uns auch, dass die potenziellen Trainer unsere Mannschaft schon im Spiel gesehen haben. So wissen sie, was sie erwartet und wie sie ihre Vorstellungen mit dem Team verknüpfen könnten. Und es wird definitiv keinen Spielertrainer in der Oberliga mehr geben – dafür ist das sportliche Niveau einfach zu hoch.

Was wird dann aus Co-Trainer Petr Kasik?

Schobert: Der ist ja eigentlich Jugendcheftrainer und soll sich dann komplett dem Nachwuchs widmen.

Wie schwer hat es ein neuer Trainer nach der siebenjährigen, erfolgreichen Ära Daniel Jun – soll er ihm ähneln oder ein ganz anderer Typ sein?

Schobert: Das kann man so oder so sehen. Natürlich waren es gute Jahre. Aber so wie Daniel Jun selbst auch gesagt hat, dass er nach der langen Zeit neue Impulse braucht, kann das auch auf die Mannschaft zutreffen. Da sind einige, die schon viele Jahre unter ihm trainiert haben, da ist es vielleicht gut, wenn ein anderer Trainer sie mit neuen Ideen füttert, neue Trainingsmethoden einführt oder vielleicht sogar ein komplett neues Spielsystem.

Wie sieht es bei der Kaderplanung aus?

Schobert: Bis auf Daniel Jun können wir offiziell noch keinen Abgang vermelden, aber auch noch keinen Neuzugang. Prinzipiell sind wir die vergangenen Jahre gut damit gefahren, den Großteil der Mannschaft zu halten – das dürfte nach dieser erfolgreichen Saison nicht anders sein. Einen radikalen Einschnitt wird es nicht geben. Und bei neuen Akteuren gilt: Qualität geht vor Quantität. Aber natürlich gibt es auch Spieler, die ihrerseits andere Ziele haben – und andere, bei denen wir abwarten, ob der neue Trainer mit ihnen plant.

Wie sieht es mit den Kontingentspielern aus, mit Tomas Urban, Michal Petrak und Ondrej Nedved waren am Ende ja drei im Kader, nur zwei dürfen pro Spiel eingesetzt werden?

Schobert: Auch da ist es definitiv noch zu früh, um etwas verlauten zu lassen.

Zu einer weiteren Personalie: Wird der Sportliche Leiter im Amt bleiben oder sind Sie amtsmüde?

Schobert (resigniert lachend): Ist ja kein anderer da! Amtsmüde bin ich am Saisonende schon immer. Und dieses Mal besonders. Unser Ziel war mit dem sofortigen Wiederaufstieg sehr ambitioniert. Damit war nämlich der größte Gegner in der Saison der Druck, der auf allen lastete. Auf der Mannschaft, aber auch auf den Ehrenamtlichen, die sehr viel Energie in den Verein gesteckt haben, um ein gutes Umfeld zu schaffen. Ich mache das jetzt zwölf Jahre, die nächste Saison bin ich wieder dabei.

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