HEC spielt um den großen Traum

22.2.2018, 18:07 Uhr
HEC spielt um den großen Traum

© Foto: Jürgen Hauke

Die Grippewelle hat offenbar den Aischgrund erreicht und ausgerechnet unter den größten Leistungsträgern des HEC scheint sie besonders gewütet zu haben. Schon am vergangenen Sonntag, beim sportlich bedeutungslosen Auswärtsspiel beim ESC Geretsried, fielen viele Spieler aus: Torwart Philipp Schnierstein, der momentan wohl beste Bayernliga-Spieler Michal Petrak, Spielertrainer Daniel Jun und die Offensivkräfte Ales Kreuzer und Vitalij Aab. Laut Verein ist momentan noch fraglich, ob sie am Freitag in einer Partie auflaufen können, die alles andere als sportlich bedeutungslos ist.

Denn gegen den TSV Erding geht es im Eisstadion am Kieferndorfer Weg ab 20 Uhr um nichts anderes als die Frage, ob der HEC den ersehnten Wiederaufstieg schafft. Bei den Erdingern wird man wohl davon ausgehen, dass die Erkrankten spielen können. Ein bisschen Pokern, ein bisschen Irreführung des Gegners gehört schließlich zu den Playoffs dazu.

"Moralische Stärke"

Aber selbst den Ausfall von gleich fünf Stammspielern könnte man beim HEC wohl zumindest kurzfristig irgendwie kompensieren. In Geretsried taten sich die Alligators ohne die fünf zwar schwer, holten im Penaltyschießen aber trotzdem einen 7:6-Sieg. Trainer Petr Kasik freute sich über die "moralische Stärke", die sein Team nach einem schwachen ersten Drittel gezeigt hatte.

Zu Beginn der Verzahnungsrunde hatten die Alligators bereits einen Durchhänger: Niederlagen in Füssen und (nach Penaltyschießen) gegen Lindau, ein Zittersieg gegen Geretsried. Kurzzeitig machten sich die Beobachter Sorgen, dass die bis dahin so souveränen Höchstadter ins Straucheln kommen könnten. Doch mit zwei Siegen gegen den damaligen Spitzenreiter Peißenberg straften die Alligators alle Skeptiker Lügen.

"Die Mannschaft ist jetzt im Playoff-Modus, das konnte man bereits an den letzten Wochenenden sehen", sagt Sportvorstand Jörg Schobert. Es soll nicht noch einmal so kommen, wie im vergangenen Jahr gegen Miesbach als man wegen der Kombination aus eigenem Nervenflattern, dem Ausfall zweier Stammkräfte (Schnierstein und Kreuzer) und einigen umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen in die Bayernliga abstieg.

Aus Sorge um die Fitness von Tomas Urban hat der HEC mit Ondrej Nedved sogar einen dritten Kontingentspieler verpflichtet – sodass nun immer einer zuschauen muss, weil sich die Bayernligisten verständigt haben, nur zwei einzusetzen. Aber dem Erfolg muss sich in dieser Saison eben jeder in Höchstadt unterordnen.

Und Erfolg heißt in dieser Saison nur: Aufstieg. Für die Rückkehr in die Oberliga müssen die Alligators vier Spiele gegen den TSV Erding gewinnen, das Viertelfinale wird im Best-of-seven-Modus ausgetragen. Hinter den Oberbayern liegt eine eigentlich eher durchwachsene Saison. Ursprünglich hatten die Gladiators durchaus zu den Aufstiegskandidaten gezählt, doch schon die Vorrunde in der Bayernliga beendeten sie zum Unmut einiger Fans nur als Sechster.

Kein Kontingentspieler

In der Verzahnungsrunde landeten die Erdinger vor dem Lokalrivalen und Bayernligazweiten ESC Dorfen und den Passau Black Hawks auf Rang vier. Eine Niederlage in letzter Minute gegen den HC Landsberg am letzten Spieltag verhinderte eine bessere Platzierung, mit der die Erdinger dem Favoriten HEC entgangen wären.

Dennoch wurde der Einzug in die Playoffs viel bejubelt. "Es war eine ganz harte Saison für uns, wir hatten viele Ausfälle zu beklagen, aber ich habe gesagt, dass es sich drehen wird, auch wenn es etwas gedauert hat", sagte Coach Thomas Vog. In seinem Team findet sich kein einziger ausländischer Kontingentspieler – einmalig in der Bayernliga. Dafür gibt es für den HEC ein Wiedersehen mit Ex-Alligator Stephan Hiendlmeyer, der am vergangenen Freitag beim 5:1-Heimsieg über Passau zweimal traf.

Am Sonntag reisen die Höchstadter dann nach Erding. Spielbeginn ist um 18 Uhr. Zwei Fanbusse sowie viele Privatfahrer werden sich auf dem Weg nach Oberbayern machen.

ZDer HEC empfiehlt Karten bereits im Vorverkauf zu sichern, da an der Abendkasse aufgrund der zu erwartenden Nachfrage mit Wartezeit gerechnet werden muss. Die Karten der Vorrunde haben keine Gültigkeit mehr.

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