"Heckenmusikanten" rocken das Hofbräuhaus

20.11.2017, 07:57 Uhr

© Fotos: CSU

Denn es handelte sich bei den Mitgereisten nicht nur um Parteigänger, sondern vielmehr um Anhänger der gepflegten Blasmusik. Sie kamen u. a. aus Untermembach, Hesselberg, Klebheim, Niederlindach, Röttenbach, Herzogenaurach, Kairlindach und Burgstall. So hatte sich das Nussel auch vorgestellt. Und mit den "Heckenmusikanten", die es laut Trompeten-Ingo seit gut 20 Jahren gibt und die an einer Hecke in Haundorf ihren ersten Auftritt hatten, gelang ihm ein Glücksgriff. Der Tuba-Peter, der Trompeten-Ingo, der Quetsch’n-Rainer, S-Pfiff-Jürgen, der Bill, der Tenorhorn-Hans, die Tuba-Birgit und der Schlagzeug-Lothar sind Meister ihres Fachs und verstehen es gekonnt, den musikalischen Spannungsbogen über Stunden zu halten und sogar zu erhöhen.

Nach moderatem Beginn steigerten sie sich in einen regelrechten Spielrausch — und der ließ im Hofbräuhaus keinen kalt. Araber, Japaner, Chinesen, Deutsche und natürlich besonders die siegestrunkenen Bayern-Fans tanzten und sangen inbrünstig zu den Klängen der Kapelle. Und diese musste ein Blitzgewitter von unzähligen Handys über sich ergehen lassen.

Nussel war es, der den Kontakt zur Familie Sperger, welche das bekannteste Wirtshaus der Welt betreibt, herstellte. Die Wirtsleute ermöglichen es Musikkapellen, in der Schwemme ihr Können zu beweisen, wobei die Konzerte in sämtliche Säle des Hofbräuhauses übertragen werden. Im Laufe des Abends gesellte sich ein uriger Gast zu den Franken; der Kaspar Brandner höchstpersönlich. So heißt er wirklich, der rüstige 77-Jährige, der seit seinem 50. Lebensjahr seinen langen Bart trägt und pflegt.

Auch er tanzte "wie der "Lump’n am Stecken" und plauderte aus seinem Leben. So kennt er zum Beispiel auch die Familie Mayer, die in der Hauptstraße in Herzogenaurach einst ein Kaufhaus betrieb und jetzt in Aurachtal wohnt.

So verging der Abend wie im Flug. Nach Mitternacht setzten sich die Franken mit ihren Busse in Bewegung, wobei die "Heckenmusikanten" nochmals den Ton auf Münchens Straßen angaben. Um 2.30 Uhr traf man wieder in heimatlichen Gefilden ein. "So etwas kann nur der Walter Nussel", lautete der einhellige Tenor der "Hundertschaft".

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