„Herr der Zahlen“ geht

27.8.2014, 18:00 Uhr
„Herr der Zahlen“ geht

© Freilinger

So kann‘s gehen. „Einmal kam ich aus dem Urlaub und plötzlich fehlten der Gemeinde Vestenbergsgreuth eine Million Euro“, erinnert sich Reinhard Holzenleuchter. Der Grund war damals eine Bankenreform. Und natürlich hat der „Herr der Zahlen“ das Problem gelöst und einen Kredit ausgehandelt.

Mit wie vielen Millionen Euro der Höchstadter in seinem Berufsleben schon jongliert hat, ist ungezählt. Aber so viel ist klar: Es sind eine Menge. Schließlich hat Holzenleuchter bei der VG die Haushalte von fünf, später von vier Gemeinden verwaltet. Entsprechend kamen gestern auch einige ehemalige Bürgermeister von Lonnerstadt, Gremsdorf, Vestenbergsgreuth und Mühlhausen zur Verabschiedung in den Sitzungsaal der VG.

Klaus Faatz, derzeit Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft, würdigte Holzenleuchter als einen ihrer „Gründungsväter“. Schließlich war der heute 64-jährige Beamte von Beginn an dabei und hat im Februar 1978 im Höchstadter Schloss damit begonnen, die VG aufzubauen.

Los ging‘s, wie Holzenleuchter sich erinnert, mit gerade mal drei Schreibtischen. Nach gerade mal drei Monaten Vorbereitungszeit, am 1. Mai 1978, war die Gebietsreform vollzogen und die Verwaltung funktionierte. „Wir hatten in der Zeit eine Datenerfassung, Möbel und Personal organisiert.“

Reinhard Holzenleuchters Hang zur Technik war sicher damals schon hilfreich. Seine Kollegen heute bezeichnen ihn als „Computerfreak“. Norbert Stoll, designierter Geschäftsstellenleiter der VG, lobte, vor allem dank Holzenleuchters Liebe zur EDV stehe die Verwaltung derzeit so gut da. „Vorallem aber“, sagte Stoll, „hast du uns mit deinen Sprüchen auf Trab gehalten, mit deiner bildhaften Sprache.“ So ziemlich jeder Mitarbeiter habe in Gesprächen mit dem Kämmerer „Grundkenntnisse in Thermik“ erlangt, weil der Kämmerer seine Freizeit gerne mit Modellfliegerei verbringt.

Sprachbild zum Abschied

Diesem Hobby kann sich Holzenleuchter jetzt wieder intensiver widmen. „Ich, der Kapitän der Finanzverwaltung, gehe jetzt von Bord“ — dieses Sprachbild gab er seinen Kollegen noch zum Abschied mit. „Führt den Laden in die Zukunft.“

Gleichzeitig mit seiner Pensionierung konnte Holzenleuchter gestern sein 50-jähriges Dienstjubiläum feiern. Er hat seine berufliche Laufbahn nämlich bereits 1964 begonnen, mit einer Lehre als Verwaltungsangestellter am Landratsamt in Lauf.

1967 wechselte er in den Landkreis Nürnberger Land, wo er dann auch in den gehobenen Dienst aufstieg. Nach einem kurzen Gastspiel in der Gemeinde Heßdorf kam er 1978 als Kämmerer zur VG Höchstadt. cf

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