Herzogenaurach: Feuerwehr freut sich über "Zugpferd"

6.6.2017, 07:57 Uhr
Herzogenaurach: Feuerwehr freut sich über

© Foto: Max Danhauser

Mit Blaulicht und Sirene ging es für einen Teil der Feuerwehrler zum Einsatzort, die Feierlichkeiten wurden aber weitergeführt. Schnell und unbeschadet kamen die Einsatzkräfte dann auch wieder zurück.

Ruhiger ging es dagegen in der Fahrzeughalle der Hauptwache selbst zu, wo die Feierlichkeiten und Reden zur Fahrzeugweihe stattfanden. Geweiht wurden nämlich gleich drei Fahrzeuge, dazu noch ein Anhänger, auf dem sich zwei Löschwasser-Außenbehälter für Hubschrauber befanden. Einer davon soll in Herzogenaurach bleiben.

Herzogenaurach: Feuerwehr freut sich über

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Seit ein paar Tagen ist das neue "Zugpferd" der Herzogenauracher Wehr bereits im Dienst, erklärte Kommandant Rainer Weber. "Zugpferd" deshalb, weil es bei allen Einsätzen – abgesehen mal von dem während seiner eigenen Weihe — als erstes rausgefahren wird. Dabei handelt es sich um ein Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 20 (HLF20). Eine Ersatzbeschaffung für das alte Modell LF 16/12 aus dem Jahr 1984. Das wurde übrigens den Städtepartnern aus Nova Gradiška für die örtliche Feuerwehr geschenkt. Dazu waren unter anderem auch der Feuerwehrpräsident von Nova Gradiška, Sinisa Makovicic, Feuerwehrkommandant Milan Brkljaca und Museumsleiterin Marija Milhaljevic nach Herzogenaurach gekommen.

"Für mich ist das Fahrzeug eine gelungene Sache" berichtete Weber stolz. Er gab sich voll zufrieden mit seinem neuen HLF 20, dass in den ersten Einsätzen sein Können schon unter Beweis gestellt habe.

Neben all den Fakten, die er nannte, sprach er auch von leichter Bedienbarkeit und einem Radstand von nur 3,90 Meter. So wird das Auto im Ernstfall auch in den kleinen Gassen der Altstadt problemlos zum Einsatz kommen können.

Dank richtete Weber nicht nur an diejenigen, die die Anschaffung des Fahrzeuges ermöglichten, sondern auch diejenigen, die bereits Schulungen für das neue Zugpferd absolvierten.

Umbauarbeiten

Teil der Fahrzeugweihe waren aber auch zwei weitere Fahrzeuge, die man zu Feuerwehr-Zwecken umbaute. Als Kommando- und Einsatzleitwagen fungiert seit bereits letztem Jahr ein VW Tiguan, der den alten BMW Kombi (Baujahr 2001) ersetzen soll. Mit Anschaffung und Umbau stehen die Kosten bei etwa 35.200 Euro.

Die Kosten für den VW Bus T 5, den neu umgebauten Mannschaftstransportwagen (MTW), beliefen sich in Sachen Umbau auf gute 10.700 Euro und ersetzt den alten Mercedes (Baujahr 1999). Diese beiden jetzt geweihten Fahrzeuge wurden einsatzfähig gemacht. Funk und Signalanlagen wurden eingebaut, ebenso wurden sie mit entsprechenden Folien beklebt.

Die beiden ersetzten Fahrzeugen landen aber nicht einfach in der Schrottpresse, sondern wurden ebenfalls den Partner aus Nova Gradiška übergeben, allerdings schon vergangenes Jahr.

Wenn der Hubschrauber kommt

Die beiden Löschwasser-Außenbehälter, wovon einer in Herzogenaurach stationiert bleibt, waren erst kurz vor Beginn der Feierlichkeiten aus Würzburg eingetroffen. Nur 18 Standorte solcher Außenbehälter gäbe es im Freistaat, und einer davon sei eben Herzogenaurach, berichtet Weber stolz. Vor der Veranstaltung habe ihn eine Stadträtin verwundert gefragt: "Ihr habt doch gar keinen Hubschrauber", erzählt Weber und wies diese Tatsache mit einem Schmunzeln an Bürgermeister Hacker weiter.

Herzogenaurach: Feuerwehr freut sich über

© Foto: Max Danhauser

Der lobte in seiner Rede zuvor das Ehrenamt und sprach das Thema öffentliche Sicherheit an. Dazu leiste die Feuerwehr nämlich einen hervorragenden Beitrag. Gerne investiere man dann auch in die Feuerwehr und ihre Ausrüstung. Denn die Stadt Herzogenaurach zahlt den Großteil der Fahrzeuganschaffung für das HLF.

Rund 93.300 Euro ließ man sich das Fahrgestell (Mercedes Benz) kosten, weitere 336.000 Euro gab man für die Beladung und den Fahrzeugaufbau aus. Rundum kommt man auf gut 430.000 Euro, wovon aber wohl 119.000 Euro der Bayerische Freistaat übernehmen wird. Weitere 47 600 Euro könnten von Landkreis fließen, sofern das Fahrzeug als "überörtlich notwendig" angesehen werde.

Lobende Worte rund um das Feuerwehrwesen hatten auch Kreisbrandrat Matthias Rocca und Landrat Alexander Tritthart dabei..Die kirchliche Segnung der Gerätschaften mit Worten und Weihwasser übernahmen Kaplan Sebastian Schiller und Pfarrerin Andrea Schäfer.

Der Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr Herzogenaurach ist nun ein Stück weit moderner geworden, die Stadt und ihre Bewohner dadurch vielleicht ein Stück weit sicherer. Und solch ein hervorragendes und modernes Fahrzeug darf sicher auch als Aushängeschild gesehen werden, für das 150-jährige Jubiläum im kommenden Jahr.

 

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