Energy Award

Herzogenaurach: Gold für den Klimaschutz

6.10.2017, 08:57 Uhr
Herzogenaurach: Gold für den Klimaschutz

© Foto: Horst Linke

Die Energiewende nimmt in Herzogenaurach einen zentralen Platz in der Kommunalpolitik ein, ist sowohl für den Bürgermeister als auch für den gesamten Stadtrat ein wichtiges Thema. "Es muss auch eine politische Bereitschaft da sein", betonte Bürgermeister German Hacker beim Pressetermin. Nun wird das langjährige Engagement mit dem European Energy Award in Gold ausgezeichnet.

Der European Energy Award fordert eine kontinuierliche Verbesserung der energiepolitischen Arbeit und macht Bestreben und Erfolge einer Kommune hinsichtlich Energieeffizienz und Klimaschutz mess- und sichtbar. Ein Vergleich mit anderen Kommunen ist möglich.

In sechs verschiedenen Handlungsfeldern werden die Energie- und Klimaschutzaktivitäten der Stadt Herzogenaurach durch ein Energieteam unter Leitung der städtischen Klimaschutzbeauftragten und Betreuung durch einen eea-Berater erfasst, geplant, gesteuert und bewertet. Energetische Schwachstellen und Verbesserungspotenziale können so leichter entdeckt werden. Alle vier Jahre erfolgt eine externe Überprüfung.

An diesem Prozess beteiligt sich Herzogenaurach bereits seit 2007 und erhielt 2013 dafür die eea-Auszeichnung in Silber. Anschließend wurden die Bestrebungen weiter intensiviert, um auch die Kriterien für eine Gold-Zertifizierung zu erfüllen.

Für eine Bewerbung benötigt man mindestens 75 Prozent einer maximal erreichbaren Punktezahl. Im Jahr 2016 wurde dies in der internen Überprüfung erstmalig nachgewiesen, und die Stadt qualifizierte bzw. bewarb sich für das externe Gold-Audit, das nun zum Erfolg geführt hat. Die externen Prüfer haben sich im Juni dieses Jahres vor Ort von den Bemühungen und Erfolgen Herzogenaurachs überzeugt und die Gold-Auszeichnung vergeben.

Bürgermeister German Hacker stellte besonders die Verdienste der Klimaschutzbeauftragten Mignogn Ramsbeck-Ullmann heraus und ergänzte: "Sie hatte aber auch viele engagierte Mitstreiter." So die Stadtverwaltung, die Herzo Werke, eine Energieagentur sowie lokale Interessensgruppen (und hier insbesondere den Arbeitskreis Energie und Mobilität der Agenda 21). In enger Kooperation wurden zahlreiche Energie- und Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt: Neben energetischen Sanierungen und hocheffizienten Neubauten städtischer Gebäude werden durch das städtische Förderprogramm zur CO2-Minderung auch private Bauherren bei der Senkung des Wärmebedarfs finanziell unterstützt. Der Ausbau erneuerbarer Energien ist neben der Energieeinsparung von zentraler Bedeutung, ebenso bewusste Mobilität, Ausbau des ÖPNV, Beeinflussung des Verhaltens Dritter durch Kooperationen, Projekte und Veranstaltungen sowie eine gute Kommunikation.

"Nachdem wir an Problemfeldern noch gearbeitet haben, hat es jetzt endlich mit Gold geklappt", freute sich Hacker. Denn auch die Dokumentation ist für die Auszeichnung wichtig, da haperte es bisher noch. "Wir wussten schon, dass wir an vielen Stellen viel machen." Aber dieser "Blumenstrauß an Aktivitäten" habe eben auch dokumentiert werden müssen, und da habe Ramsbeck-Ullmann tolle Arbeit geleistet. Im November finden die bayerischen und internationalen Auszeichnungsfeiern statt. Umweltministerin Ulrike Scharf wird dann die European Energy Awards in München sowie in Luxemburg übergeben. Und Herzogenaurach ist mit dabei. "Das ist schon etwas ganz Besonderes, es gibt nur sehr wenige Gold-Kommunen in Bayern", betonte der Bürgermeister.

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