Herzogenaurach: Leichtathletik lebt auf

15.6.2016, 07:57 Uhr
Herzogenaurach: Leichtathletik lebt auf

© Foto: Michael Müller

Dabei konnten auch einige heftige Wolkenbrüche am Sonntag die Sportler nicht entscheidend stoppen. Müller: „Für diese Witterungsbedingungen waren die Ergebnisse Teil exzellent.“ Dafür sorgten auch seine eigenen Schützlinge, die zehn Mal ganz oben auf dem Treppchen standen, ebenso oft Silber und noch acht Mal Bronze holten. Dabei hatte er seine Mehrkämpfer keineswegs in ihren Schokoladendisziplinen angemeldet, sondern meist da, wo er noch Verbesserungsbedarf sah. Zehn Medaillen gingen das deutlich kleinere Team des LSC Höchstadt.

Am Samstag waren die Altersklassen U 14 und U 16 am Start. Und die Mädchen sorgten gleich für erste Highlights. Chiara Ebner (W 14) von der TSH lief im Vorlauf über 100 Meter erstmals unter 14 Sekunden und wurde Zweite. Im Hürdensprint, wo sie ihre Bestmarke auf 12,96 Sekunden verbesserte, gelang ihr Platz vier.

Ihre guten Trainingseindrücke bestätigte die Höchstadterin Michelle Franz (W13) im Speerwurf mit Platz drei und 25,20m.

Bei der W 15 ging der Sprintsieg an Viola Mönius (LSC) in 12,90 Sekunden – eine Topzeit bei starkem Gegenwind. Amelie Lohmann von der TSH gewann Silber im Hürdenlauf in neuer Bestzeit (13,07). Ihre Vereinskameradin Stefanie Wittwer wurde Dritte im Kugelstoßen mit 10,33 Metern.

Bei den Jungs der M 14 landete Lokalmatador Sebastian Oertel jeweils mit Bestleistungen auf den Plätzen drei (Weitsprung und Hürdensprint) oder vier (Speerwurf). Leon Peter holte für TSV Höchstadt zwei Mal Silber im Flachsprint (12,84) und im Weitsprung (4,93), Johannes Bauer wurde Zweiter im Speerwurf (25,64) und Dritter im 800m-Lauf.

Bei der M 15 sorgten die Auswärtigen für die Glanzlichter, allen voran Viktor Ertelt (LAC Quelle Fürth), der den Speer auf 51,34 Meter hinaus katapultierte. Leon Khavvam vom TSV Ipsheim schaffte ebenfalls DM-Normen mit 10,92 Sekunden im Hürdensprint und 6,20 Meter im Weitsprung. Der Fürther Anton Sobolevski übersprang zudem 1,85 Meter.

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Damit hätte er am Sonntag auch im Erwachsenenfeld mithalten können, doch die hatten mit schlechteren Bedingungen zu kämpfen. Relativ wenig beeindruckte das TSH-Sprinter Louis Mennerat, der im Weitsprung und Hochsprung der U 18 gewann und über 100 m Dritter wurde. In der Staffel holte er sein drittes Gold gemeinsam mit Christopher Sikora, Justus Santjer und Christopher Zahl. Santjer gewann Silber im Hürdensprint und knackte dabei erstmals die 16-Sekunden-Schallmauer.

Einziger Höchstadter in dieser Altersklasse war Hanns-Peter Wirth. Der Neuzugang verbesserte sich erneut über 100m deutlich auf 11,70 Sekunden und belegte Platz zwei. Im Weitsprung reichten 5,73 Meter zu Platz vier.

In der U 20 waren die meisten Herzogenauracher am Start. Im Sprint landete Corey Day über 200 Meter (23,92) ganz oben auf dem Treppchen, die 100 Meter beendete er in 11,82 als Dritter. Die Mehrkämpfer Lars Meschede und Marc Hoseus lieferten sich ein dramatisches Duell im Weitsprung. Beide schafften 6,01 Meter und mit dem zweitbesten Versuch jeweils 5,93. So musste der drittbeste Versuch entscheiden – und den hatte Meschede.

Niklas Wiesener triumphierte mit 1,86 Metern im Hochsprung, wurde Zweiter über die Hürden in 16,28 Sekunden. Hier wurden Meschede und Bastian Dittrich Dritter und Vierter. Die Sprintstaffel in der Besetzung Hoseus, Day, Wiesener und Meschede wurde Zweite in 45,85 Sekunden hinter dem LAC Quelle Fürth.

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© Foto: Michael Müller

Über die 800 Meter gab es wieder einmal das Duell zwischen Niklas Buchholz (TSV Hemhofen) und Theo Schell (LSC Höchstadt). Wie meist schnappte sich der Erstgenannte in 1:58,30 Minuten den Titel, Schell blieb Silber in 1:59,79 und der Triumph, erstmals unter zwei Minuten geblieben zu sein. Kugelstoß (13,96 Meter) und Speerwurf (53,54) waren eine sichere Beute des Ex-Herzogenaurachers Nico Kaufmair im Dress des LAC Quelle Fürth.

Bei den Männern sorgte Marco Kürzdörfer (Höchstadt) über 800 Meter in 1:52,60 für ein Topresultat. Sein Vereinskamerad Niklas Bühner machte mächtig Tempo auf den ersten 400 Metern, sodass Kürzdörfer im Endspurt den vor ihm liegenden Eshetu Zewudie (Fürth) noch niederringen konnte. Auf Platz drei kam Tobias Budde in Saisonbestleitung (1:55,30) ins Ziel.

Der Herzogenauracher Kai Bauer feierte ein gutes Comeback mit Platz eins und 15,77 Sekunden über die Hürden, sein Mehrkampfkollege Christoph Lange schonte sich wegen einer Adduktorenverletzung, gewann aber dennoch den Hochsprung mit 1,86 m, Kay Ebel (1,83) wurde Vizemeister.

Bei den Frauen hatte Anna Dupke ein wenig Pech: Die Norm für die „Deutsche“ der U 23 im Dreisprung liegt bei exakt 12,00 Metern. Bei starkem Gegenwind kam sie auf 11,88, will aber bei weiteren Wettkämpfen die „Quali“ noch schaffen. Sensationell hingegen der Auftritt von Jasmin Maxbauer. Die Eckentalerin knackte bei ihrem allerersten Wettkampf in dieser Disziplin auf Anhieb die Norm für die U 18-DM (11,50) mit 11,69 Metern. Peter Müller gab ihr vor dem Wettbewerb noch letzte Tipps und ist sich sicher, dass dieses Talent schon bald die zwölf Meter drauf hat.

Hürden- oder Flachsprint – so lautet die Frage für Anne Lohmann in der U 18. In einem starken Vorlauf (11,70) über die 100 Meter qualifizierte sie sich für das Finale, wo sie in 12,80 Dritte wurde. Über 200 Meter (26,37) gewann sie sogar die höhere Altersklasse U 20, verfehlte die DM-Norm aber jeweils knapp. Ihr Trainer tendiert derzeit dazu, dass sie sich auf die flachen Sprints konzentrieren soll.

Hingegen läuft Lea Heidenreich vom LSC Höchstadt, im Vorjahr noch bayerische Vizemeisterin über 100m der W15 ihrer Form wegen den Prüfungsvorbereitungen zur Mittleren Reife hinterher. In 12,98 Sekunden belegte sie in einem starken Feld der U 18 Platz fünf. /moe

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