Herzogenaurach: Ratskeller soll offen bleiben

26.6.2018, 06:57 Uhr
Herzogenaurach: Ratskeller soll offen bleiben

© Archivfoto: Hans von Draminski

Wie ausführlich berichtet, sieht der Planentwurf für den neuen Rathaus-Komplex vor, in dem unter Denkmalschutz stehenden Gewölbe Sozialräume für die Gasthaus-Mitarbeiter, vor allem aber die Lüftungsanlage für das Lokal unterzubringen. Das haben die jetzigen Antragsteller schon in der Stadtratssitzung als viel zu schade für den schönen Kellerraum bezeichnet und nicht zuletzt deswegen die Entwurfsplanung abgelehnt.

Herzogenaurach: Ratskeller soll offen bleiben

© Foto: Rainer Groh

Nun wollen CSU und FW einen konkreten Auftrag an den Planer, einen Weg zu finden, den Raum öffentlich zugänglich zu halten. Ende der 70er Jahre wurde der Gewölbekeller im Zug des Baus des Schlosscafés aufwendig saniert, sagen CSU-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schwab und Vize Walter Drebinger. Er sei für kulturelle Veranstaltungen wie Kleinkunst oder Lesungen bestens geeignet, obendrein Teil der Stadtgeschichte. Er müsse für die Allgemeinheit zugänglich bleiben. Manfred Welker, auch Kreisheimatpfleger, führt den alten Königshof Uraha an. Das Gewölbe sei Teil der "Keimzelle Herzogenaurachs" und müsse offen bleiben. Der Antrag erwähnt auch, dass die Pächterin des Lokals nicht auf den Kellerraum verzichten wolle.

Derzeit ist die — relativ neue — Lüftungsanlage im Freien untergebracht. Sie steht, von außen kaum sichtbar, auf dem Schloss-Umgriff, auf Höhe und gleich neben der Ratskeller-Terrasse. Nach dem jetzigen Stand der Planung wäre sie einem barrierefreien Zugang zum Lokal im Weg, wie es der Plan für die Außenanlagen vorsieht.

Der barrierefreie Zugang ist auch für CSU und FW ein Muss. Aber, so Bernhard Schwab, es müsste doch möglich sein, sowohl den Zugang als auch einen offenen Ratskeller zu planen. Sei es, indem man die Anlage an ihrem jetzigen Standort etwas schmaler umbaut und Platz für den Zugang gewinnt, sei es, indem man sie in die Tiefgarage unter der Terrasse verlegt und dort einen Stellplatz dafür opfert. Manfred Welker: "Man muss es halt wollen."

Auch das Argument, der Gewölbekeller sei ein "gefangener Raum" ohne Fluchtweg und deshalb nicht für Gastronomie genehmigungsfähig, lassen die Antragsteller nicht gelten. Man frage sich, warum er bis jetzt immer mit Genehmigung habe betrieben werden dürfen. Außerdem, so heißt es in dem Antrag, habe der Planer in seinen Ausführungen zum Entwurf angedeutet, dass baulich so ein Notausgang möglich wäre.

Drebinger stellt in diesem Zusammenhang die grundsätzliche Frage, warum die Gastronomie im Schloss für den Umbau drei Jahre lang geschlossen werden müsse. Das Lokal verfüge doch über einen baustellenfernen Zugang über die Terrasse.

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