Herzogenaurach: Schlossgraben bleibt Erholungsraum

22.11.2018, 06:46 Uhr
Herzogenaurach: Schlossgraben bleibt Erholungsraum

© Foto: Eduard Weigert

"Der neue Schlossgraben wird genauso schön wie der alte", befindet Curd Blank (SPD), nachdem Stephanie Hackl vom Eichstätter Büro Hackl Hofmann Landschaftsarchitekten die Entwurfsplanung samt zugehöriger Kostenberechnung vorgestellt hat. Sicher: "Es müssen Bäume gefällt und ersetzt werden, wir können aber auch einige erhalten", erläutert Hackl. Nicht jedoch — wie ursprünglich vorgesehen — die alte Linde im Schlosshof.

Denn für den Rathausinnenhof hat die Landschaftsarchtektin eine besondere Idee: Sie will den Hof ohne Rampen und Handläufe barrierefrei gestalten und ein leichtes Gefälle (2,5 Prozent) aufschütten, sodass die Entwässerung in Richtung Neubau zum dortigen Grünzug funkioniert. Dafür müsse die alte Linde weichen. "Aber es wird eine Neupflanzung geben", verspricht Hackl. Selbstverständlich seien im Schlosshof weiterhin Veranstaltungen mit bis zu 400 Sitzplätzen möglich. Der Schusterbrunnen wird leicht versetzt, zudem gibt es einen überdachten Fahrradabstellplatz.

Neuer Spielplatz

Der östliche und westliche Schlossgraben laden mit viel Grün sowie Sitzbänken oder Sitzmäuerchen zum Verweilen ein. Die Kinder können sich auf einen neuen Spielplatz im westlichen Teil freuen. Hackl schlägt hier eine kleine Rutsche, eine Nestschaukel und einen Erlebnisparcours vor — wegen des begrenzten Platzes müsse man eher auf Spielobjekte gehen, die in die Höhe ragen.

Bei der Diskussion wird deutlich, dass den Ausschussmitgliedern der Schlosshof und der Schlossgraben am Herzen liegen. "Es ist ein Erholungsraum und soll es auch bleiben", betont Bürgermeister German Hacker. Hackl bekommt Lob für die "sehr guten Ideen". Besonders die Barrierefreiheit im Innenhof gefällt allen. "Dafür ist der Tod eines Baumes verkraftbar", meint Curd Blank.

Retta Müller-Schimmel von den Grünen wünscht sich echte Obstbäume statt Zierbäume und auch Beerensträucher. Außerdem bittet sie darum, bei den Gräsern und Stauden auf ein Angebot für Insekten zu achten. Letzters sichert die Landschaftsarchitektin zu, gibt jedoch zu bedenken, dass echte Obstbäume in der Pflege aufwändiger seien. "Aber denkbar ist das natürlich." Das sei sicher zu stemmen, meint Hacker, nachdem einige Ausschussmitglieder für echte Obstbäume plädieren. Und auch, dass sich auf dem Spielplatz ein Wasserspielfeld finden sollte, ist unstrittig.

Für Diskussion sorgen noch die von Hackl vorgesehenen drei Poller, zwei davon versenkbar, an der Zufahrt zum Innenhof von Richtung Hubmannparkplatz. Von Marktplatzseite her wird der Schlosshof nicht mehr befahrbar sein. Es stellt sich jedoch die Frage, ob nicht auch zwei Poller reichen würden. Für die Feuerwehr werde es auf jeden Fall eine Notabsenkung geben, so Hacker auf Nachfrage. Wie viele Poller es am Ende werden und wo genau sie platziert werden sollen, wird noch besprochen.

Die Gestaltung der Außenanlagen wird insgesamt 1,495 Millionen Euro kosten, das sind 100 000 Euro mehr als im Vorentwurf. Bernhard Schwab (CSU) mahnt zwar an, man solle die Kosten im Blick behalten ("Unser oberstes Ziel muss sein, den Kostenrahmen einzuhalten"), doch letztlich stimmen bis auf Christian Schaufler (FW) alle dafür, dass das Büro Hackl Hofmann Landschaftsarchitekten auf Grundlage dieser Entwurfsplanung die Genehmigungs- sowie die Ausführungsplanung erstellen soll.

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