Herzogenaurach soll vollständig in LED erstrahlen

23.2.2017, 08:02 Uhr
Auch die Innenstadt soll bald auf LED-Lampen umgerüstet werden.

Auch die Innenstadt soll bald auf LED-Lampen umgerüstet werden.

Die Agenda 21 soll für die großen globalen Aufgaben konkret vor Ort Lösungen finden. Darum bemühen sich die Arbeitskreise seit Jahren. Als sich der Arbeitskreis Energie nun mit der Straßenbeleuchtung in Herzogenaurach beschäftigte, stellte er fest, dass bislang nur etwa fünf Prozent der über 3000 Straßenleuchten auf LED-Technik umgestellt sind.

"Wir dachten, es seien schon viel mehr", erklärte Johannes Kollinger, Sprecher des Arbeitskreises, am Dienstagabend im Rathaus, wo der Agenda-Beirat seine 48. Sitzung abhielt.

Die Vorteile einer LED-Straßenbeleuchtung sind vielfältig. Denn der geringere Energieverbrauch schützt das Klima, die CO2-Emissionen können so mehr als halbiert werden. Zudem stört das zielgerichtete Licht auch die Anwohner weniger stark.

Herzogenaurach soll vollständig in LED erstrahlen

© Fotos: Kronau/Meyer/Schäfer

"Deshalb beantragen wir, dass bis spätestens 2021 die Straßenbeleuchtung vollständig umgestellt wird", sagte Kollinger. "Dieses zeitliche Ziel ist uns sehr wichtig". Außerdem müsse der Arbeitskreis in die Planungen eingebunden werden, "damit wir sehen, dass auch alles in die richtige Richtung geht." Bürgermeister German Hacker stimmte den Eindrücken des Arbeitskreises grundsätzlich zu. "Dass bald alles LED sein wird, ist völlig klar", sagte er. "Darüber gibt es hier auch keinen Dissens."

Aber auf welchem Weg? Und mit welcher Technik? Antworten auf diese Fragen suchen derzeit bereits die Herzo Werke. Die Firma hat deswegen auch eine Studentin der Energiewirtschaft damit beauftragt, in ihrer Masterarbeit darzulegen, wie die Stadt möglichst effizient und flächendeckend auf LED umrüsten könnte. Etwa im Juli werden die Ergebnisse erwartet, die der Bürgermeister erst noch abwarten will.

"Es wäre wünschenswert, wenn wir es in den nächsten vier Jahren schaffen", sagte Hacker. Doch weil man keine Wünsche beschließen könne, bat der Bürgermeister den Arbeitskreis, den Antrag wieder zurückzuziehen. Hacker sicherte dafür zu, den Arbeitskreis bei dem Projekt, das etwa 1,5 Millionen Euro kosten würde, einzubeziehen.

Ob aber die CO2-Emissionen tatsächlich derart verringert werden, daran zweifle er noch. Immerhin habe die Stadt vor einigen Jahren auf sparsame Natriumdampflampen umgestellt, wodurch Herzogenaurach bereits gute Startwerte aufweisen könne.

Deutschlandweite Debatten

Der zweite weitreichende Antrag, über den der Beirat an diesem Abend entschied, kam vom Arbeitskreis für Mobilität und Verkehr. Wie berichtet, solle sich die Stadt beim Landkreis dafür einsetzen, dass auf der Hans-Maier-Straße vor dem Don-Bosco Kindergarten sowie vor der Realschule Tempo 30 zur Pflicht wird.

"Diese Diskussionen werden ja deutschlandweit geführt", sagte Hacker. Deshalb gehe er sogar noch über den gestellten Antrag hinaus und werde im nächsten Bauausschuss beantragen, mehrere Straßen in Tempo-30-Zonen zu wandeln.

Neben den bereits genannten Straßen sollen künftig auch auf der Straße "Zum Flughafen" vor dem Herzolino Kindergarten und auf der Erlanger Straße beim Liebfrauenhaus nur noch Tempo 30 erlaubt sein. Jeweils Montag bis Freitag zwischen 7 und 17 Uhr, also während der Schulzeiten, würde der Beschluss gelten. Diesen begrüßte der Arbeitskreis um Sprecherin Ursula Walther ausdrücklich.

 

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