Herzogenaurach: Tourist-Info im Bäckerladen

9.6.2018, 07:56 Uhr
Herzogenaurach: Tourist-Info im Bäckerladen

© Hans von Draminski

Ein Standort, der bei den Vorab-Beratungen des Stadtrats aufgrund seiner zentralen Lage auch im Vergleich zu anderen Alternativen einhellige Zustimmung erntete – ganz ohne Einflussnahme von Hausbesitzer und CSU-Stadtrat Franz-Josef Lang, wie er und Bürgermeister German Hacker (SPD) betonen.

Im Lang’schen Anwesen stehen für die Tourist-Information rund 70 Quadratmeter zur Verfügung, weil neben dem einstigen Verkaufsraum auch die leer stehende Wohnung von Langs Eltern durch die Stadt auf Zeit angemietet wird: German Hacker und Bettina Geier-Hildel vom Amt für Stadtmarketing und Kultur rechnen mit einem etwa vier Jahre dauernden "Exil" der Tourist-Information. Der Rathaus-Umbau, der im Herbst beginnt, soll zwar an sich in kürzerer Frist über die Bühne gehen, "aber mit Unwägbarkeiten muss man bei einem so großen Bauvorhaben immer rechnen", erklärt Hacker. Man wolle daher einen zeitlichen Sicherheitspuffer auch bei den ausgelagerten städtischen Einrichtungen haben.

Vorteile im Vordergrund

Herzogenaurach: Tourist-Info im Bäckerladen

© Hans von Draminski

Hacker und Geier-Hildel stellen die Vorteile in den Vordergrund: Am neuen Standort falle die Tourist-Information auch Auswärtigen ins Auge, zudem sei man nun bei Events wie dem Altstadtfest nicht mehr darauf angewiesen, eine – schlecht oder gar nicht geheizte – Bude aufzustellen. Die "neue" Tourist-Info verstehe sich nicht zuletzt auch als Festival-Büro für die in Herzogenaurach nicht ganz seltenen Großereignisse. In jedem Fall bieten die Räume genügend Platz, um hier die für Gäste gedachten Druckerzeugnisse wie Stadtpläne oder Flyer vorzuhalten. Zudem gibt es für die (wechselnde) Besetzung des Büros auch einen Sozialraum, der sogar über eine kleine Küche verfügen soll.

Regulär stehen zwei Computer-Arbeitsplätze zur Verfügung, die Öffnungszeiten sollen im gewohnten Rahmen bleiben: Auch das Tourist-Info-Büro in der Hauptstraße 34 wird also montags von 8.30 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 16 Uhr: dienstags von 7.30 bis 12.30 Uhr und von 13 bis 16 Uhr, mittwochs von 8.30 bis 12.30 Uhr sowie von 14 bis 16 Uhr, donnerstags von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr geöffnet sein. Am Samstag und Sonntag bleibt das Büro traditionell zu.

Ein Wermutstropfen, der in der Praxis keiner sein soll, ist die fehlende Barrierefreiheit – in den ehemaligen Bäckerladen führen drei Stufen hinaus. Man sei aber durchaus in der Lage, Menschen mit Behinderung bei der Überwindung der kleinen Hürde zu helfen, dies habe schon zu jenen Zeiten funktioniert, als hier noch Brote und Elisen-Lebkuchen verkauft wurden. Nun schließt sich für eine Weile ein schmerzlicher Leerstand.

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