Herzogenauracher Abiturientinnen arbeiten in Kaya

1.10.2014, 09:00 Uhr
Herzogenauracher Abiturientinnen arbeiten in Kaya

© Foto: Maria Däumler

Nürnberg, Paris, Niamey in Niger, Ouagadougou – das waren die Stationen der zwei jungen Frauen aus Herzogenaurach auf ihrem Weg nach Burkina Faso. Am Tag vor dem Abflug schauten sie noch kurz bei Bürgermeister German Hacker vorbei. Schließlich ist der nicht ganz unschuldig daran, dass Chiara Herold (19) und Luise Lorenz (18) sich entschlossen, nach Afrika zu fliegen. Bei der Rede an der Abiturfeier ermunterte er die jungen Leute, neue Erfahrungen zu machen, erzählte von der Städtepartnerschaft mit Kaya und sicherte allen städtische Unterstützung zu, die dorthin reisen wollen.

„Das war für mich der endgültige Auslöser“, sagt Chiara. Sie besprach sich kurz mit ihrer Freundin Luise und weil beide sowieso nach dem Abi mal eine Zeit lang ins Ausland wollten, stand der Entschluss schnell fest, gemeinsam nach Kaya zu reisen. Das war im November 2013. Dann kam die Planungsphase, bei der die beiden von Rosa Abel, Städtepartnerschaftsbeauftragte der Stadt, tatkräftig unterstützt wurden. Sie knüpfte für die zwei Schülerinnen die Kontakte in das afrikanische Land, gab Tipps und stellte schließlich ein dichtes Programm für sie zusammen.

Auch Chiara und Luise bereiteten sich gut vor. Sie sprachen mit ehemaligen Praktikanten, die schon in Kaya waren, hörten Vorträge und büffelten Französisch, vor allem Chiara, die die Sprache nicht in der Schule lernte.

Geschenke im Gepäck

Schließlich wurde gepackt. In ihren Koffern haben die zwei auch jede Menge Spenden und Geschenke für die Gastgeber in Kaya: Kerzen, Duschgel, Sporttrikots. Nach ihrer Ankunft in Ouagadougou, Hauptstadt von Burkina Faso, geht es zunächst in Kaya in ein Waisenhaus, danach zum Verein Misola — Song Kamba, der mit Unterstützung aus Herzogenaurach Milchersatznahrung herstellt. Es folgt ein Aufenthalt an der Grundschule in Tiwéga, ein Besuch in einem Mädchenheim, ein Aufenthalt bei Ocades, das burkinische Caritas, im städtischen Gymnasium, im Kindergarten und noch bei einem Jugendverein.

An allen Stationen sollen Chiara und Luise mit anpacken, helfen, wo es gerade nötig ist. Viel freie Zeit bleibt den Frauen da nicht, denn kurz vor Weihnachten geht es wieder in die Heimat zurück. „Wenn ihr seht, dass irgendwo Hilfe nötig ist, dann meldet euch sofort“, fordert der Bürgermeister Chiara und Luise auf. Vielleicht könne Herzogenaurach dann gleich Unterstützung vor Ort bieten. „Seid ihr schon aufgeregt“, fragt Hacker die beiden. „Na ja, ein wenig“, gestehen sie. Doch der Bürgermeister beruhigt sie: „Burkino Faso ist ein sehr, sehr sicheres Land.“

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