Herzogenauracher Störche sind wieder eingezogen

11.2.2016, 16:58 Uhr
Herzogenauracher Störche sind wieder eingezogen

© Foto: Manfred Welker

Die Vögel hatten schon am Faschingsdienstag buchstäblich für „Aufgschau“ gesorgt und bei ihrem Anflug dicht über den Köpfen der auf dem Marktplatz versammelten Narren sogar der Band „Nachtschicht“ zwei Minuten lang die Schau gestohlen. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um die beiden Altstörche des vergangenen Jahres, die trotz des trockenen Sommers vier Jungen aufgezogen haben, und um einen Jungstorch der vergangenen Jahre. Im Herbst hatten die Störche die Stadt verlassen, wobei vermutlich nur die Jungstörche mit weiteren Genossen den Weg nach Süden angetreten haben, nachdem sie sich im Aurachgrund oder Aischgrund gesammelt hatten, um sich für die Reise zu stärken.

Zwar waren auch die Altstörche aus dem Gesichtsfeld der Herzogenauracher verschwunden, aber sie blieben in der Region und stärkten sich nach den Anstrengungen der Aufzucht. Der immer häufiger ausbleibende Winter sorgt dafür, dass viele Störche die Anstrengungen des weiten Flugs nicht mehr auf sich nehmen und in der Heimat bleiben. Dadurch können sie frühzeitig, schon im Februar, ihr Nest wieder aufsuchen und in Besitz nehmen.

Durch die anwachsende Storchenpopulation der vergangenen Jahre gibt es genügend Jungstörche, die eine eigene Familie gründen wollen und sich nur zu gern ins „gemachte Nest" setzen. Für die Alten gilt es, die jungen Wilden frühzeitig in die Schranken zu weisen. Der Herzogenauracher Heimatforscher Luitpold Maier konnte in den 1930er Jahren die Ankunft der Störche im Frühling beobachten und notierte dazu: "...bald kreisen sie in luftiger Höhe über der Stadt und liefern Flugkämpfe mit feindlichen Nachbarn".

Zur Zeit können die beiden Altstörche noch ihr Nest behaupten, und hoffentlich erschallt auch 2016 wieder das Storchengeklapper von den Nestern auf dem Schlossdach und auf der Beyschlag’schen Apotheke durch die Stadt.

Keine Kommentare