Heßdorf: Brimborium um eine Bushaltestelle

21.4.2015, 18:58 Uhr
Heßdorf: Brimborium um eine Bushaltestelle

So ganz traut Christian Wosegien dem Frieden nicht. „Es hat ja schon einmal den Beschluss gegeben, dass die Bushalte kommen soll“, sagt der Vorsitzende der Bund- Naturschutz-Ortsgruppe Seebachgrund. Das war 2005. Getan hat sich seitdem: nichts. Zumindest von Seiten der Gemeinde. Die Naturschützer hingegen demonstrieren freilich seit sechs Jahren für eine Bushaltestelle. In ihren Augen ist es ein Unding, dass es eine solche bislang nicht gibt am Gewerbepark. Dort arbeiten dutzende Menschen, die mit dem Auto anreisen müssen. Wer einkaufen will oder in dem Hotel übernachten will, ist auf ein Auto angewiesen. „Wir wissen vom Arbeitsamt, dass Stellen hier nicht vermittelt werden konnten, weil der Gewerbepark mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar ist“, sagt Wosegien entrüstet.

Als er und seine Kollegen eines Tages loszogen, um Unterschriften zu sammeln, waren die Naturschützer erfolgreich: Binnen kurzer Zeit unterschrieben 600 Menschen für den Bau einer Bushaltestelle. Warum es Jahre später immer noch keine gibt, ist für Wosegien ein Rätsel. „Man muss es halt auch wollen“, sagt er ein wenig verärgert.

Der Wille sei schon da, sagt zumindest der Bürgermeister. Er bleibt dabei: „Die Bushaltestelle kommt. Ziel ist 2017.“ Der Umstand, dass die Busgesellschaft die Haltestelle in ihren Plänen bereits berücksichtigt, zeige das doch auch. Die Linien 205 und 202 sollen künftig an der Straße am Gewerbepark halten, ohne in das Gebiet hineinfahren zu müssen.

Studie gefordert

Weil das den Verkehr behindern könnte, muss die Gemeinde nun eine Verkehrszählung durchführen. Das Bauamt fordert außerdem eine Machbarkeitsstudie.„Ich bleibe optimistisch“, sagt Rehder. Und schiebt hinterher: „Ich will das Thema auch endlich vom Tisch haben.“ Für den Bau der Haltestelle, für den vor Jahren schon einmal 200 000 Euro im Haushalt eingestellt waren, will der Bürgermeister Fördergelder beantragen. Wenn es nach ihm geht hätte die Haltestelle längst gebaut werden können. „Aber es gab beim staatlichen Bauamt einen großen Blockierer“, sagt er, ohne Namen zu nennen. „Und der ist jetzt weg.“

Jetzt also soll dem Mammutprojekt nichts mehr im Weg stehen. Der BN ist ohnehin schon ungeduldig: „Die Verkehrszählung hätte man längst machen können — die Gemeinde trödelt mal wieder“, schimpft Wosegien.

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