Heßdorf vor einem Kraftakt für Finanzen

21.12.2018, 13:57 Uhr
Heßdorf vor einem Kraftakt für Finanzen

© Foto: Rainer Groh

Nach der ja längst angedachten Umgehungsstraße von Großenseebach wurde gefragt. Diese hätte, so hoffen die Heßdorfer, eine Auto-Entlastung von Hannberg zur Folge. Horst Rehder konnte aber die Hoffnung auf eine Straße nicht nähren. Man sei nicht in der Hitparade der dringlichsten zehn Projekte beim Staatlichen Bauamt. Es bleibe nur, immer wieder Verkehrszählungen zu machen und so zu dokumentieren, dass die Belastung größer werde, mit ihr vielleicht auch die Dringlichkeit.

Ähnlich verhält es sich mit einem Kreisverkehr an der Einmündung an der Heßdorfer Tankstelle. "Nicht realisierbar", so berichtete der Bürgermeister von der prompten Antwort auf seine entsprechende Anfrage beim Bauamt. Bessere Karten könne die Gemeinde vielleicht in die Hand bekommen, wenn das kleine Gewerbegebiet realisiert werde, das man im Flächennutzungsplan nördlich gegenüber der Tankstelle vorgesehen hat.

Angemahnt wurden — im Zusammenhang mit der jüngsten Fortschreibung der Leitplanung — die Wünsche und Anregungen aus Hannberg. Schon vor acht Monaten seien sie in der vorgeschriebenen Bürgerbeteiligung geäußert worden und sollten nicht versanden. Horst Rehder verwies auf das Verfahren: Die Äußerungen der Bürger gingen an das Planungsbüro, würden dort bearbeitet und dann dem Gemeinderat zur Abwägung vorgelegt. Vor der kurzen Aussprache hatte es ausführliche Berichte zur Lage der Gemeinde gegeben. Natürlich waren die Schwerpunkte die vielen Projekte, die Heßdorf gleichzeitig verfolgt. Wir haben sie in unserem Gemeindeportrait (NN vom 18. Dezember) ausführlich vorgestellt.

So hörten die Bürger vom VG-Kämmerer Jörg Hausam, dass es der Gemeinde insgesamt gut geht, Heßdorf dennoch zum ersten Mal nach vielen Jahren Schulden machen muss: dieses Jahr 4,229 Millionen Euro, im kommenden Jahr noch einmal 5,013 Millionen. Außerdem werden die Rücklagen geleert.

Ab 2021, verspricht Hausam, baut man die Schulden nach und nach wieder ab. Und der finanzielle Kraftakt, so Kämmerer und Bürgermeister, bringt den Heßdorfern ja zukunftsfähige Bauten: ein zum Mehrzweckgebäude saniertes Schulhaus, ein Feuerwehrgerätehaus, verbunden mit mehr Platz für den Bauhof im alten Gerätehaus, die Abwasser-Überleitung und ein Betriebsgebäude auf dem Gelände der alten Kläranlage bei Hannberg.

Breiten Raum im Bericht des Bürgermeisters nahm auch das geplante Baugebiet Heßdorf Süd, überhaupt die bauliche Entwicklung ein. Und Rehder sprach an, dass die 120 bebaubaren, aber leerstehenden Privatgrundstücke im Gemeindegebiet die Genehmigung neuen Baulands sehr erschweren.

Andreas Hannweg, Leiter der Bauverwaltung der VG, berichtete über den Stand der großen Projekte. Im kommenden Jahr wolle man die Sanierung der gemeindeeigenen Brücken angehen, Rad- und Fußwege sanieren.

Die Haltestelle am Gewerbepark kommt 2020, so Horst Rehder, der abschließend noch über die drei Feuerwehren und das restliche Vereinsleben berichtete.

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