Höchstadt beglückt: Zweifachturnhalle offiziell übergeben

18.11.2017, 15:31 Uhr
Höchstadt beglückt: Zweifachturnhalle offiziell übergeben

© Karl-Heinz Panzer

"Ist es eine Bildungseinrichtung oder eine Sportstätte?", fragte Höchstadts evangelischer Pfarrer Fritz Schäfer, bevor er mit seinem katholischen Kollegen Kilian Kemmer mit dem Weihwasserkessel durchs Gebäude ging. Die Frage beantwortete auch Gymnasialdirektor Bernd Lohneiß nicht, dafür betonte er, wie pädagogisch wichtig der Sportunterricht ist und wie dringend die Zweifachturnhalle von beiden Schulen gebraucht wurde. Sein Kollege Michael Ulbrich von der Ritter-von-Spix-Mittelschule fand es besonders erwähnenswert, dass beide Schulen Einfluss auf die Gestaltung des Gebäudes nehmen konnten.

Für Landrat Alexander Tritthart, der ja berufsbedingt ein häufiger Teilnehmer von Eröffnungsfeierlichkeiten ist, war die Ballübergabe zur Eröffnung nach eigenem Bekunden doch etwas sehr Besonderes.

Höchstadt beglückt: Zweifachturnhalle offiziell übergeben

© Karl-Heinz Panzer

Zum einen wegen der Dimension des Gebäudes, in dem neben den beiden Sportfeldern samt Nebenräumen auch noch die Ganztagsbetreuung für die Mittelschüler untergebracht ist. Zu letzterer gehören Küche, Speisesaal und ein Aufenthaltsraum. "Hier werden mehr als 200 Mittagessen täglich ausgegeben", so Michael Ulbrich. Der Landkreischef wiederum zeigte sich begeistert über die Architektur und wie gut sich die Halle in den gesamten Schulkomplex rund um die Bergstraße einfügt.

Der Landkreis als Träger des Gymnasiums ist der Hauptnutzer. Mit dessen Mietzahlungen bekommt der Bauherr und Vorfinanzier, nämlich die Stadt Höchstadt, nach und nach wieder zu ihrem Geld. Wie viel genau, darüber gab es bei der Feier zwei Berechnungsmodelle.

Während Architekt Markus Haindl die Bausumme auf 4,7 Millionen Euro bezifferte, kam Bauherr Gerald Brehm auf etwas mehr als fünf Millionen. Dabei hatte Höchstadts Bürgermeister bereits sämtliche noch ausstehenden Außenarbeiten mit eingepreist.

Ein "Leuchtturm-Projekt"

Natürlich gibt es bei einem derart komplex angelegten Kooperationsprojekt allerhand abzusprechen, zu vereinbaren, von den jeweiligen politischen Gremien abzusegnen und letztendlich vertraglich zu regeln. Das Ganze sei in einer "wunderbaren Zusammenarbeit" über die Bühne gegangen, schwärmte Gerald Brehm und sprach von einem "Leuchtturmprojekt für die Bildungsregion Erlangen-Höchstadt und den Bildungsstandort Höchstadt". Eines mit "Vorbildcharakter", wie der Landkreischef anschließend bemerkte.

Die Jazzcombo vorm Gymnasium und der von beiden Schulen gebildete Projektchor gaben im Rahmenprogramm schon einmal einen Vorgeschmack auf das Frühjahrskonzert, das am 9. Mai an Ort und Stelle aufgeführt werden soll. Die für Musikevents vorteilhafte "trockene" Raumakustik mache die Halle auch zu einem guten Konzertsaal, ist Ulbrich überzeugt. Dank mehrerer aufklappbarer Fenster im Dach und der im oberen Bereich rundum mit Glas versehenen Fassade herrscht kein Mangel an Tageslicht.

Damit sie sich bei zu viel Sonne nicht aufheizt sind elektrisch betriebene Sonnenschutzanlagen installiert. Architekt Markus Haindl ging in seiner Ansprache auch auf die vielen Kunstobjekte ein, die das Gebäude an mehreren Stellen aufwerten. Gebaut wurde ab März des vergangenen Jahres. Die Arbeiten seien "voll im Zeitplan" abgelaufen, so Bauherr Brehm.

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