Höchstadt: Beton floss im baldigen Weinlokal

13.6.2018, 16:59 Uhr
Höchstadt: Beton floss im baldigen Weinlokal

Architekt Georg Leyh und Bauherr Reinhard Grasse sind begeistert. "Das ist perfekt gelaufen", so ihre Bilanz gegen 10 Uhr. Der Beton für die neue Bodenplatte im baldigen Weinlokal am Stadtturm beginnt schon zu trocknen, die Arbeiter kümmern sich darum, die Installationen am großen Lkw wieder abzubauen, um die Straße wieder freizugeben.

Und das obwohl der Bautag gar nicht gut begonnen hatte. Wegen einem Stromausfall ging früh am Morgen erstmal gar nichts. Doch dann lief alles wie am Schnürchen.

"Jetzt ist statisch alles wieder solide", freut sich der Architekt. Der Gewölbekeller unter dem Haus von 1680 stammt nämlich von einem Vorgängerbau, der noch wesentlich älter war. Die Aufstockung war bautechnisch nicht ganz sauber, der hintere Teil des Erdgeschosses wurde wohl einfach auf Schutt gebaut. Das alles spielt jetzt keine Rolle mehr.

Höchstadt: Beton floss im baldigen Weinlokal

Der Hausbesitzer möchte im Erdgeschoss ein Weinlokal eröffnen, das Platz bietet für etwa 40 Gäste. Von den Vorbesitzern, Familie Riegler, hat er die Zusage bekommen, dass er den alten Namen des Hauses verwenden darf. Das Lokal wird als "Weinstube zum Zwetschger" heißen. Woher genau der Name stammt, wissen Grasse und Leyh nicht. Sie würden sich aber freuen, wenn sich Höchstadter melden würden, die es wissen. "Wer uns in dieser Sache weiterhilft, bekommt dann als Dankeschön auch eine Flasche Wein", sagt der Bauherr augenzwinkernd. Mit dem neuen Gastronomiebetrieb möchte der Hausherr wieder Leben in die Innenstadt bringen. Es soll auch viele kleine Kulturveranstaltungen geben mit Kleinkunst, Lesungen und Musik.

Im ersten Stock soll ein ehemaliger Laubengang wieder aufgemacht werden, der zum Innenhof hinausgeht, in dem ein etwa acht Meter tiefer Brunnen steht. Außerdem entsteht dort eine Wohnung, die Grasse selbst beziehen will. Das Fachwerk an der Fassade soll vermutlich eine graue Farbe bekommen, wie es ursprünglich mal war. "Dafür sind aber weitere Abstimmungen möglich", betont der Architekt. Im Dachgeschoss neben den Fenstern soll an der Außenfassade wieder eine alte Madonna ihren Platz finden.

Das Gießen der Betonplatte bezeichnet der Architekt als Meilenstein. Sie muss mehrere Tage trocknen, aber schon morgen ist sie wieder begehbar. Dann beginnt der Innenausbau im Erdgeschoss. Wie auch in den Räumen oben setzt Grasse hier auf Lehmputz, wie er ursprünglich auch verwendet worden war.

Im Frühjahr 2019 soll die Sanierung abgeschlossen sein. "Mein Wunsch wird also nicht ganz war", sagt der Hausherr. Er wollte nämlich gerne seine Goldene Hochzeit im Zwetscher-Haus feiern. Aber die ist schon diesen August.

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