Höchstadt: Facebook-Gruppe gibt Heimatgefühl

26.8.2015, 12:00 Uhr
Höchstadt: Facebook-Gruppe gibt Heimatgefühl

Die Klicks kommen aus Italien, von der Ostsee oder sogar aus den USA. „Durch dich hab ich ein Stück Heimat wieder“, schrieb eine Internetnutzerin aus den Vereinigten Staaten neulich an Lydia Kern. Die 57-Jährige verwaltet die Facebook-Gruppe „Mein Höchstadt, dein Höchstadt“ gemeinsam mit ihrer Tochter Denise Steidl und dem IT-Fachmann Thorsten Kron.

Die meisten der aktuell 1172 Mitglieder wohnen natürlich in Höchstadt. „Aber es sind eben auch viele dabei, die weggezogen sind, sich der Stadt aber noch verbunden fühlen“, sagt Kern. Diese emotionale Bindung ist für die beiden Frauen auch der Grund, warum sie die Facebook-Gruppe im März dieses Jahres gegründet haben. Sie achten streng darauf, dass kommerzielle Angebote draußen bleiben, denn das empfinden sie bei Facebook oft als Problem. „Höchstadt ist so viel mehr als Werbung“, sagt Denise Steidl. Die Gruppe möchte eine Plattform sein für den lokalen Austausch. „Es geht ums lockere Reden über Höchstadt.“ Dabei gilt: „Die Vielfalt macht den Strauß erst bunt.“ Den Themen sind also keine Grenzen gesetzt. „Wegen der Stadt-Umland-Bahn haben wir uns ganz schön gefetzt“, erinnert sich Lydia Kern. Auch die Entwicklung der Innenstadt führt immer wieder zu kleinen Debatten. Als besonders schöne Posts empfand sie die Beiträge zur Kellerberg-Kerwa und die Aufnahme von den Lonnerstadter Windrädern. Sie selbst sieht sich als „kleine Momentensammlerin“. Bei ihren Radtouren oder Spaziergängen durch die Stadt macht die Höchstadterin viele Bilder mit dem Smartphone und stellt sie dann online — vom Gewitterbild bis zur Schafherde.

„Wir freuen uns sehr, dass unsere Gruppe so stetig wächst“, sagt Denise Steidl. Die 28-Jährige ist über ihr Handy nahezu immer online und kann deshalb schnell reagieren, wenn ein Beitrag rausgenommen werden muss — zum Beispiel, wenn andere beleidigt werden.

Meist ist aber das Gegenteil der Fall, und die Höchstadter helfen sich gegenseitig. Lydia Kern hat sich zum Beispiel sehr gefreut, dass die Stachelbeeren aus ihrem Garten nicht verdorben sind. Weil sie krank war, konnte sie nicht ernten und stellte einen Aufruf in die Gruppe. Sofort fand sich jemand, der Interesse hatte. „Überhaupt ist das Foodsharing ein mögliches Projekt von uns“, sagt ihre Tochter. Den Austausch von Essen, das sonst vergammeln würde, findet sie eine gute Idee. Es gefällt ihr auch, wie gut sich die Gruppenmitglieder mit verschiedensten Tipps aushelfen.

Die Macher der Gruppe werden auch im normalen

Leben immer wieder auf ihre Online-Beiträge angesprochen. Sie würden sich wünschen, dass sich vielleicht ein Stammtisch gründet, bei dem sich die Mitglieder treffen — sozusagen offline.

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