Höchstadt: Frühjahrsputz im Storchenhorst

13.3.2018, 06:00 Uhr
Höchstadt: Frühjahrsputz im Storchenhorst

© Berny Meyer

Mit der Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr ist er hinaufgefahren zum Nest auf dem Alten Rathaus in Höchstadt, um die gute Stube zu richten, bevor der Nachwuchs kommt. Weil das treue Paar nicht in den Süden fliegt und stattdessen im Winter täglich im Horst sitzt, hat sich das Nistmaterial so sehr verdichtet, dass Regen- und Tauwasser nicht mehr abfließen können.

Höchstadt: Frühjahrsputz im Storchenhorst

© Fotos: Berny Meyer

Für die erwachsenen Ströche ist es ein kein Problem, wenn sich das Wasser in der Nestmulde sammelt, für Storcheneier und frisch geschlüpfte Küken bis zum Alter von fünf bis sechs Wochen kann sie dadurch zur Todesfalle werden. Durch die Nässe kühlen sie aus. "Optimale Bedingungen für die Brutzeit erhält man, wenn man die Storchenhorste kurz vorher ausputzt", meint Lenz. 20 bis 30 Horste im Großraum pflegt er. In Höchstadt hat er alles Material abgetragen und den Rost freigelegt. Dann füllt er etwa 100 Liter Hackschnitzel auf und anschließend Seggenheu, das unempfindlicher ist wegen Feuchtigkeit als beispielsweise Stroh. Meister Adebar beobachtet die Putzaktion aus einiger Entfernung.

Während der Dauerfrost-Periode im Februar hat Lenz 16 Weißstörche aus Höchstadt und Umgebung täglich mit Futter versorgt. "In Höchstadt hatten wir in 2017 insgesamt sechs erfolgreiche Weißstorchbruten, bei denen 18 Jungstörche ausgeflogen sind", so Lenz. "Mit dieser guten Ausflugsquote steigen auch die Chancen, dass ausreichend Jungstörche aus ihren südlichen Überwinterungsgebieten zurückkehren und damit die heimischen Bestände stabilisieren."

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