Höchstadt: In die Galster-Villa soll Leben einziehen

2.3.2018, 18:17 Uhr
Höchstadt: In die Galster-Villa soll Leben einziehen

© Foto: Berny Meyer

Vielen Höchstadtern ist der Zustand der Galster-Villa ein Dorn im Auge. Längst müsste das einstige Schmuckstück, 1908 vom damaligen Chefarzt des Krankenhauses erbaut und nach dem späteren Eigentümer Josef Galster benannt, saniert werden. Auch der Stadtrat diskutierte das Thema immer wieder.

Der Landkreis hatte die Villa einst erworben, um es eventuell als Erweiterung für das Kreiskrankenhaus zu nutzen, beispielsweise als Verwaltungsgebäude. Doch es kam bekanntlich anders, derzeit wird das Kreiskrankenhaus aufwendig saniert und erweitert, das Galster-Gebäude wird dafür nun nicht mehr benötigt.

Schon länger wünschte sich der Stadtrat deshalb ein Nutzungs- und Sanierungskonzept für die SatteldachVilla, deren Abriss einst verhindert worden war und die seit 2013 auf der Denkmalliste steht. Bürgermeister Gerald Brehm wurde beauftragt, diesbezüglich das Gespräch mit Landrat Alexander Tritthart zu suchen.

Dies hat der Bürgermeister auch getan. "Grundüberlegungen gibt es", sagt Gerald Brehm. "Aber natürlich ist alles von der Zustimmung der Gremien abhängig." Wobei der Beobachter natürlich weiß, dass der Stadtrat in den vergangenen Jahren wiederholt fraktionsübergreifend signalisiert hat, dass er das Galster-Anwesen für ein städtebaulich wertvolles Objekt hält und sich dringend eine sinnvolle Nutzung dafür wünscht.

Doch was könnte nun konkret passieren? "Es laufen Gespräche", gibt Brehm Auskunft. Möglich sei, zusätzliche gesundheitliche Angebote zu schaffen — will heißen: in unmittelbarer Umgebung von Kreiskrankenhaus und Gesundheitszentrum weitere Praxen anzusiedeln. "Wir haben hier einen riesigen Gesundheitspunkt für die ländliche Region entwickelt, das kann man noch ausweiten." Denkbar sei auch, zum Beispiel eine spezielle Kita einzurichten für Kinder von Krankenhausbeschäftigten.

Platz, auch für mehrere Nutzungen, ist auf jeden Fall vorhanden. "Auch wenn der Landkreis Parkplätze braucht, ist das Gelände noch riesig", sagt der Bürgermeister.

Ins Blaue hinein will die Stadt freilich nicht tätig werden und das Galster-Anwesen kaufen ohne dass feststehen würde, was mit dem Gelände anschließend passiert: "Wir sind finanziell zwar durchaus in der Lage, ein solches Projekt umzusetzen, aber es braucht dann natürlich auch konkrete Nutzer für so ein Gebäude", sagt Brehm.

Konzeptionell soll es noch in diesem Jahr auf die Zielgerade gehen, meint das Stadtoberhaupt. Klar sei aber: Der Landkreis oder aber auch die Stadt an jemand anderes würden nur verkaufen, wenn für das Galster-Anwesen "eine schöne Lösung herauskommt". "Wir wollen ja nicht, dass irgendjemand das Gelände kauft und das Haus dann herunterwohnt", so Brehm.

Und was sagt das Landratsamt zu der ganzen Sache, schließlich ist der Landkreis der potenzielle Verkäufer? "Zur Galster-Villa gibt es leider aktuell nichts Neues", lässt Pressesprecherin Hannah Reuter auf Anfrage wissen.

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