Höchstadter Drogenhändler ist geläutert

23.5.2017, 14:12 Uhr
Höchstadter Drogenhändler ist geläutert

© Colourbox

"Ehrliche Schuldeinsicht und Reue" erkennen Richter Wolfgang Gallasch und die beiden Schöffen bei dem 24-jährigen Höchstadter. Sechs Monate in Untersuchungshaft scheinen ihn wirklich geläutert zu haben. Das betont er auch selbst mehrfach. "Das Gefängnis hat mir die Augen geöffnet. Das Wichtigste für mich sind meine Familie und meine Arbeit. Ich will jetzt den ganzen Scheiß hinter mir lassen und ein neues Leben anfangen."

Was meint er mit "Scheiß"? Die Anklage wirft dem 24-jährigen Schreiner Drogenhandel vor. Insgesamt 46 Mal soll er zwischen November 2015 und Oktober 2016 in Höchstadt Rauschgift verkauft haben — hauptsächlich Haschisch und Marihuana. Für geringe Mengen um die drei/vier Gramm hat er jeweils 50 Euro verlangt. Was schwer wiegt: Die beiden "Kunden", die in gesonderten Verfahren ebenfalls vor Gericht stehen, waren noch nicht volljährig. Das jedoch habe sein Mandant nicht sicher gewusst, betont sein Verteidiger, wenn er es auch geahnt habe. Zudem sei der 24-Jährige nicht aktiv auf die Interessenten zugegangen, vielmehr habe einer der beiden ihn regelrecht "genervt" und immer wieder um Drogen gebeten.

Bei einer Wohnungsdurchsuchung fanden die Beamten dann tatsächlich etliche Mengen an Haschisch und Marihuana, die der Angeklagte auch selbst regelmäßig konsumierte, sowie 15 Ecstasy-Tabletten und eine LSD-Tablette — alles von durchschnittlicher Qualität.

Was Richter Gallasch jedoch besonders ärgert, ist die Tatsache, dass der Angeklagte erst im Oktober 2016 wegen Drogenhandels zu einer Geldstrafe von 1600 Euro verurteilt worden war; und dann — wohl, weil er dachte, gut davongekommen zu sein — munter weitermachte. Deshalb wurde er dann auch sofort verhaftet.

Dass ihm der Gefängnisaufenthalt aber eine Lehre war, erkennen sowohl Staatsanwältin als auch Richter und Schöffen. Sie stellen ihm zudem eine positive Sozialprognose aus, da er eine Familie im Rücken hat und sogar einen Arbeitgeber, der ihn jetzt wieder beschäftigen wird. Die zwei Jahre Haft werden zur Bewährung ausgesetzt, außerdem muss der 24-Jährige 1000 Euro zahlen und sich regelmäßigen Drogentests unterziehen.

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