Höchstadter Feuerwehr hatte so viele Einsätze wie nie

20.2.2018, 12:00 Uhr
Höchstadter Feuerwehr hatte so viele Einsätze wie nie

Klar, es gab Orkane wie Wiebke 1990 oder schwere Hochwasser. "In solchen Jahren sind die Einsatzzahlen natürlich auch in die Höhe geschnellt", sagt Wolfgang Glotz. Im vergangenen Jahr allerdings gab es kein katastrophales Großereignis, trotzdem gab es 203 Einsätze. 2887 Feuerwehrleute haben dabei 3839 Stunden abgeleistet.

Eine eindeutige Erklärung hat der Kommandant der Höchstadter Wehr dafür nicht. Aber er stellt fest, dass durch die Integrierte Leitstelle Nürnberg "leichter alarmiert" wird. Außerdem gibt es viele Einsätze auf der Autobahn.

Auch die Ausbildung nimmt immer mehr Zeit in Anspruch. 60 Lehrgänge mussten die Höchstadter durchführen, insgesamt wurden bei 65 Ausbildungen 1970 Stunden gearbeitet.

Aber nicht nur für die Mannschaften, die ausrücken, wird der Aufwand immer größer. Auch im Gerätehaus nimmt die Arbeit zu. Ein Hauptberuflicher, der die vielen Geräte pflegt, wartet, prüft und nebenbei auch noch Hausmeistertätigkeiten erledigt, sei inzwischen einfach zu wenig, meint Glotz. Schließlich sei angebaut worden und der Fuhrpark habe sich erweitert. Ehrenamtlich sei das alles nicht mehr lange zu stemmen.

Wolfgang Glotz berichtete auch vom Verkauf des Tanklöschfahrzeugs TLF 16/25 mit dem Funknamen "Florian Höchstadt 22/21/1", das viele in Höchstadt und Umgebung von vielen Einsätzen her kennen. Eine Firma in Norddeutschland hat das höchste Gebot abgegeben.

Das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, das eigentlich Ende 2018 auf dem Hof in Höchstadt stehen sollte, lässt leider noch länger auf sich warten. Weil eine Bestätigung auf sich warten ließ, die für den Zuschussantrag wichtig ist, habe sich die Ausschreibung verzögert, berichtet der Kommandant. Diese laufe jetzt noch über mehrere Wochen, anschließend müsse das Fahrzeug aufgerüstet werden, was wohl auch etwa ein Jahr in Anspruch nimmt. Glotz bedauert, dass deshalb jetzt auch die Kollegen in Zentbechhofen noch warten müssen, die dann erst das HLF 20 übernehmen können, das in Höchstadt solange im Einsatz bleibt.

"Frischer Wind"

Der Kommandant hatte bereits vor fünf Jahren angekündigt, dass er 2019 nicht mehr für sein Amt antritt. "Es muss frischer Wind in die Führung", meint er und ist sich sicher, dass sich ein geeigneter Nachfolger finden wird.

In der sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung am Sonntag blickte der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Jürgen Völlner, zurück auf viele Veranstaltungen im Jahr 2017 — unter anderem auf die Freundschaftsbesuche in Kranichfeld und Schlüsselfeld. Außerdem war die Freiwillige Feuerwehr bei vielen kirchlichen und städtischen Veranstaltungen dabei, zum Beispiel beim Altstadtfest, das natürlich auch 2018 wieder auf dem Plan steht.

Thomas Bolzmann berichtete von einem guten Ausbildungsstand des Spielmannszuges. Neue Gesichter seinen immer gerne gesehen. Insgesamt hat der Spielmannszug 38 Aktive, die an 15 Festzügen teilgenommen haben und mit einem eigenen Konzert im Schlosshof war ein "großartiger Erfolg" feierten. Auch die Kasse stimmt: Oliver Kronester berichtete von 28 638 Euro an Einnahmen bei 25 449 Euro Ausgaben. Jugendsprecher Jonas Niett De Matos sprach von 39 Übungen und Leistungsprüfungen der Jugendgruppe die 18 Jungs und zwei Mädchen hat.

Zweiter Bürgermeister Günter Schulz sprach über das Feuerwehrwesen, sodass die technische Hilfeleistungen ein Großteil der Einsätze ausmacht. Er ging auf die vielen Einsätze auf der Autobahn ein und fragte sich, wie lange die Ehrenamtlichen dies noch leisten können.

Mitten in seiner Rede ging der Alarm los und die Einsatzkräfte rückten aus zum Karpfenkreisel in Höchstadt, wo sie eine Ölspur beseitigen mussten. pn/cf

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