Höchstadter Klinik soll bis 2019 saniert werden

19.11.2014, 09:00 Uhr
Höchstadter Klinik soll bis 2019 saniert werden

© Foto: Horst Linke

Die Lücke, die der Weggang des chirurgischen Chefarztes Dr. Herzing Anfang 2014 hinterlassen hat, war groß. Mit ihm gingen noch vier Ärzte. "Da lag die Chirurgie erst einmal darnieder", gibt Albert Prickarz, der neue kaufmännische Leiter des Krankenhauses, zu. Weniger Patienten, weniger Einnahmen.

"Das war eine schwierige Situation", gestand auch Landrat Alexander Tritthart in der gestrigen Sitzung des Krankenhausausschusses. Doch das soll sich ändern, der Patient Krankenhaus soll sich wieder erholen. Man habe inzwischen mit Professor Hjalmar Nekarda einen neuen chirurgischen Chefarzt gefunden und einen Orthopäden eingestellt, auch ein Nachfolger für den im März 2015 in Rente gehenden Dr. Hans-Joachim Laugwitz sei mit Professor Dieter Ropers gefunden. "2015 wird daher der Steigflug langsam aber kontinuierlich sein", kündigte Tritthart an.

Kooperationen diskutiert

"Das Krankenhaus hat unsere Unterstützung, auch in Zukunft", bekräftigte der Landrat. Damit die Patientenzahlen am Krankenhaus wieder steigen, werden auch Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten diskutiert. Neben der personellen Neustrukturierung steht ferner die geplante Modernisierung des Krankenhauses vor der Tür. Rund 18,1 Millionen Euro sollen in die Klinik investiert werden.

Bereits im Juli waren 14,15 Millionen Euro aus dem bayerischen Jahreskrankenhausbauprogramm zugesagt worden. Doch stehe der notwendige Bescheid des Bezirkes noch aus - wegen hoher Arbeitsbelastung des zuständigen Ministerialrates, hieß es. Befürchtungen, dass der Freistaat nicht seine Mittelzusage für die Modernisierung wieder zurücknehme, seien unberechtigt, so Tritthart. Das Geld komme, aber halt erst später. Der für Mitte 2015 geplante Baubeginn wurde auf Anfang 2016 verschoben.

Dass im Wirtschaftsplan 2015 der Klinik ein sattes Minus von 930.000 Euro ausgewiesen ist, wurde in der öffentlichen Sitzung des Ausschusses nicht groß thematisiert, ebenso nicht, dass der Landkreis das Defizit in vollem Umfang ausgleicht. Doch mit Hilfe der zitierten großen Maßnahmen, flankiert von unzähligen kleinen Maßnahmen, soll der Weg in eine wirtschaftlichere Zukunft freigemacht werden, so Tritthart. Bis 2018 befinde sich das Krankenhaus in einer "Phase elementarer Umwälzungen". Bis 2019 soll die Zahl unterm Strich "nicht mehr tiefrot sein", kündigte der Landrat an. "Niemand sagt, dass alles problemlos gelingen wird. Aber mit viel Herzblut und nachhaltiger Arbeit wird es möglich sein, qualitativ gute und vollständige Grundversorgung zu erträglichen Kosten den Bürgern des Landkreises zur Verfügung zu stellen."

Höchstadts Bürgermeister und FW-Kreisrat Gerald Brehm zeigte sich erleichtert: Er wünsche sich zwar mehr strukturpolitische Unterstützung, doch Krankenhaus intern sei man dank der personellen Nachfolge-Regelung und mit dem geplanten Neubau "für die Zukunft gut positioniert". "Man muss die Bemühungen anerkennen, aber eine schwarze Null als Ziel wäre gut", fand am Ende der Debatte CSU-Kreisrat Hans Lang. Einstimmig segneten die Ausschussmitglieder den Wirtschaftsplan 2015 des Krankenhauses ab, über den nun noch der Kreistag abstimmen muss.

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