Hoffnung auf neue Eishalle in Höchstadt

18.9.2018, 11:53 Uhr
Hoffnung auf neue Eishalle in Höchstadt

© Archivfoto: Thomas Hahn

Die "alte Dame" am Kieferndorfer Weg ist in die Jahre gekommen. Im Jahr 1977 wurde das Höchstadter Eisstadion erbaut — Bande, Dach und Kälteanlage sind entsprechend veraltet. "Wir haben mit Abstand das schlechteste Stadion in der dritten Liga", meinte Stadtrat Axel Rogner (Junge Liste), Verwaltungsratsvorsitzender beim Höchstadter Eishockey-Club.

Nicht nur der HEC hadert mit der alten Bausubstanz. Auch Höchtadts größter Verein, der Eis- und Schwimmsport-Club ESC würde von einer Modernisierung profitieren. Und natürlich die Schulen, die die Halle ebenfalls regelmäßig nutzen. "Ich schätze, es kommen jede Woche 250 Kinder aus der ganzen Region", sagte Rogner.

Jetzt also die Chance für Gelder aus einem neuen Fördertopf zur Sanierung kommunaler Einrichtungen. Und plötzlich musste alles ganz schnell gehen. Ende Juli kam die Nachricht vom neuen Programm. Bewerbungen bitte innerhalb eines Monats. "Unser Eisstadion passt perfekt ins Profil", meinte Bürgermeister Gerald Brehm am Montag in der Stadtratssitzung. Er hat das Treffen extra um eine Woche vorgezogen, um allen Fristen für die Bewerbung um Fördermittel gerecht zu werden.

In einem "Kraftakt" habe die Verwaltung jetzt ein "hervorragendes Gesamtpaket" geschnürt. Einstimmig hat der Stadtrat sich entschieden, die Mittel zu beantragen. 45 Prozent der Gesamtkosten von knapp 5,3 Millionen Euro würde der Bund tragen, falls Höchstadt den Zuschlag bekommt. Entsprechend lang ist die Wunschliste: Das Eisstadion soll künftig als geschlossene Halle genutzt werden. Das würde die Betriebszeit um zwei Monate verlängern. Die Saison ginge dann von August bis April, bisher beginnt sie im September und endet im März.

Temperatur bis 15 Grad

Das Dach müsste ohnehin erneuert werden. Für die Saisonverlängerung bräuchte es auch eine Wärmedämmung. Nach der Modernisierung soll in der Halle eine Temperatur von 12 bis 15 Grad Celsius herrschen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss im oberen Teil eine neue Konstruktion aus Iso-Paneelen und Fenstern eingebaut werden. Außerdem wird eine Belüfungsanlage nötig. Die Bande wird komplett ausgetauscht, die Eissportfläche soll ihre Maße von 60 mal 30 Metern behalten, bekommt aber eine neue Unterkonstruktion. Auch die Kältererzeuung wird erneuert, was die Energiekosten und den CO2-Ausstoß senkt.

"Das alles ist allerdings nur machbar, wenn die Förderung auch kommt", betonte Bürgermeister Gerald Brehm mehrfach. Die Haushaltsmittel sollen aber schon bereitgestellt werden. Falls die Bewerbung der Stadt scheitert, möchte Brehm "ein neues Paket schnüren". Alle Fraktionssprecher begrüßten die Sanierungspläne. Der Zahn der Zeit nage an dem Gebäude, sagte Alexander Schulz (CSU). Sozialdemokrat Andreas Hänjes befürwortete die Bewerbung, bemängelte aber: "Die Staatsregierung fordert uns hier zu einem Schnellschuss auf — wir müssen dann noch in Ruhe klären, was alles machbar ist." Der Eigenanteil bleibe mit knapp drei Millionen Euro trotz allem sehr hoch. "Aber wieso sollen immer nur die großen Städte von solchen Geldern profitieren?"

Im Oktober tagt die Jury, die die Förderprojekte auswählt. Das Ergebnis wird noch im gleichen Monat bekanntgegeben. Insgesamt sind für die Jahre 2019 bis 2022 ganze 100 Millionen Euro im Topf. Der Bundesanteil soll in der Regel zwischen einer und vier Millionen Euro liegen. Bürgermeister Gerald Brehm rechnet sich gute Chancen aus, weil die Eishalle eine regionale Bedeutung habe.

Keine Kommentare