Hopfen-Nachwuchs verschönert Kellerberg

29.5.2015, 08:33 Uhr
Hopfen-Nachwuchs verschönert Kellerberg

© Athina Tsimplostefanaki

Ein Wasserschwall. Georg Lorz hat die Gieskanne auf ein zartes Pflänzchen gerichtet, das sich an einem Stahlseil nach oben rankt. Lorz und seine Mitstreiter von der AG Gartenbau des Kellerbergvereins geht pfleglich um mit dem Hopfen-Nachwuchs, den er gerade auf dem Vorplatz am Petersbeckkeller gepflanzt hat. Schließlich soll er bald eine wichtige Zutat sein für selbstgebrautes Bier.

Sechs bis acht Wochen brauchen die Setzlinge normalerweise, bis sie eine stattliche Höhe von 7,80 Meter erreichen. In Höchstadt das wird das dieses Jahr allerdings nicht mehr klappen, denn wegen des Umbaus am Kellerberg konnten die Pflanzen erst einen Monat später ausgesetzt werden als üblich. Das heißt, sie sind etwas in Verzug. Volle Pracht entfalten sie dann wohl erst im kommenden Jahr.

Ausflug in die Hallertau

Vorgezogen wurden die Setzlinge in der Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt. Zwei Profis von dort haben die gesamte 2000 Euro teure Anlage am Kellerberg mitinstalliert. Georg Lorz und die Gärtnertruppe sind extra die gut 150 Kilometer gefahren und haben verschiedene Lieferanten sowie das Heimat- und Hopfenmuseum vor Ort besucht.

Das neue Feld in Höchstadt mit großen Pfosten und Stahlseilen als Wachstumshilfen bedeckt etwa 50 Quadratmeter im neuen Brau- und Schaugarten, der derzeit entsteht. Bekanntlich wird der Kellerberg für insgesamt eine Million Euro saniert.

Auch Gerste wächst schon auf dem Gartengelände, Weizen soll nach der offiziellen Einweihungsfeier hinzukommen. Für die „Große Kellerbergkerwa“ vom 7. bis 9. August wird die Staatsstraße 2763 extra gesperrt. Alle Kellerhäuser werden geöffnet sein, auch viele Höchstadter Vereine sind eingebunden (wir berichteten).

Fast fertiggestellt ist ein Lagerhäuschen, das bald Material aus dem Museum aufnehmen kann. „Wir können es außerdem nutzen, wenn wir mal ausschenken wollen“, sagt Karsten Wiese, Vorsitzender des Kellerbergvereins.

Der Stolz der Anlage ist die kleine Schau-Brauanlage, in der bis zu 100 Liter Bier hergestellt werden können. Hier wird dann bald auch die Hopfenernte verarbeitet. Bis dahin gilt das Prinzip: „Immer rechts rum“, erklärt Georg Lorz. Die Pflanze hat die Eigenart, sich immer nur in diese Richtung nach oben zu ranken. Wickelt der Gärtner sie andersrum ein, sträubt sie sich. Also haben Lorz und Co. rechts gewickelt und gießen jetzt natürlich regelmäßig, damit der Hopfen–Nachwuchs auch gut gedeiht.

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