Hopfendolden fürs Lonnerstadt Kerwabier

6.9.2016, 14:00 Uhr
Hopfendolden fürs Lonnerstadt Kerwabier

© Foto: Neudörfer

Nachdem der Hopfen im letzten Jahr wegen der Hitze und Trockenheit recht spärlich gewachsen ist, konnten die Heimatvereinsmitglieder mit Hans Höps und Willi Fischer heuer aus den Hopfengarten eine gute Ernte erzielen, berichtet die Vorsitzende und Zweite Bürgermeisterin Regina Bruckmann erfreut.

Als der Hopfen im Mühlenhof eingefahren war, verteilte Hans Blankenbühler die HopfenBüschel an 17 Frauen. Sie zupften die Dolden ordentlich in die Hand und in Großkörbe, ganz wie in alten Zeiten.

Dass Lonnerstadt ein Hopfenanbaugebiet war, zeige nicht nur der Hopfen im Gemeindewappen, erzählt Regina Bruckmann. Man sehe dies auch an den Gebäuden, in denen früher die Ernte getrocknet wurde. Bis 1930 war der Anbau fest mit Lonnerstadt verbunden, und das will der Heimatverein mit dem „Hopfnbloodn-Fest“ im Kleinformat wieder ins Leben rufen. Aus dem am Sonntag gezupften Hopfen braut die Brauerei Prechtel aus Uehlfeld zur Lonnerstadter Kerwa das „grüne Bier“, ein edles Getränk, das, wie Konrad Heimann meint, immer schnell vergriffen ist. Es hat einen herben würzigen Hopfengeschmack.

Anette Hagen band Hopfenkränze als Verzierung für die Haustüren, und eine musikalische Umrahmung gab es auch beim Fest in der Mühle. Emmi Weiß, Fritz Rabenstein und Konrad Heimann spielten mit Schifferklavier und Teufelsgeige zur Unterhaltung auf.

Bei Übernahme der Mühle hatte die Familie Bruckmann das Bauwerk auf Vordermann gebracht — darunter auch den Backofen. So konnte Bäckerin Bettina Bär 35 Brote und später Zwiebelkuchen in den Ofen schieben, die reißenden Absatz fanden, was der Vereinskasse zugute kommen wird. Einige Jahrzehnte sei in dem Ofen nicht mehr gebacken worden, berichtet Bruckmann, erst 2010 habe man nach viel Kleinarbeit auch diese Tradition wieder aufleben lassen.

Noch ein Lob gab es von der Vorsitzenden, denn in der Mühle wurde eine Bilderschau von Günther Weinkauf vorgeführt, die Lonnerstadt in längst vergangenen Zeiten zeigt. Nun sei es das nächste Ziel des Heimatvereins, so Bruckmann, die Viehwaage wieder in Schuss zu bekommen. Sie ist zuversichtlich, bei solchen Festen etwas zu erwirtschaften — und wer die Lonnerstadter kennt, der weiß: fast jeder hilft da mit.

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