"Ich möchte, dass es grünt, blüht und summt"

20.3.2019, 14:00 Uhr

HÖCHSTADT/HERZOGENAURACH — Raus ins Freie. Rosemarie Beucher wünscht sich, dass sich möglichst viele Bürger im Gesundheitsjahr 2019 dem Sport im Garten widmen. "Es ist eine Wohltat, nach den vielen Stunden in geschlossenen Räumen wieder Natur zu sehen, zu spüren, zu riechen und zu hören." Aber es geht ihr auch um mehr. "Ohne intakte Natur werden wir krank!"

Blühende Wiesen seien eine Seltenheit geworden. Auf dem Land müssten sogar im Sommer Imker ihre Bienenvölker mit Zuckerwasser füttern. "Es ist erstaunlich und auch traurig, dass Bienen in Großstädten mehr Futter finden als auf dem Land", sagt die 68-Jährige. Blühende Parkanlagen, Friedhöfe und die Randbepflanzung an großen Straßen machen dies möglich. "Ich möchte einfach erreichen, dass es in meiner Heimat grünt, blüht und summt." Was können die Menschen in Höchstadt und Umgebung also tun? Da hat die Sterpersdorferin ein paar einfache Tipps:

Die Garten- und Balkonbepflanzung bienen- und insektengerecht anlegen.

Leider sind Geranien und Co. keine Bienenweide. Nicht alles, was schön ist und duftet, schmeckt auch. Nur Pflanzen mit ungefüllten Blüten stillen den Hunger der Bienen. Mit Kräutern jeder Art liegt jeder Insektenfreund richtig.

Auch Bienen brauchen regelmäßige Mahlzeiten.

Dies wird gewährleistet, indem sowohl früh-, mittel- als auch spätblühende Arten im Garten angepflanzt werden.

In einer sogenannten "Wilden Ecke" ist Artenvielfalt garantiert.

Wo Brennnesseln, Klee, verschiedene Gräser, Löwenzahn, Gänseblümchen und Co. wachsen dürfen, entsteht ein wichtiger Lebensraum für alle Insekten. Die Gärtner haben dadurch weniger Arbeit und können die wachsende Artenvielfalt in ihrem Garten hautnah beobachten.

Schmetterlinge und Wildbienen freuen sich über bestimmte Geschenke.

Schmetterlinge sind oft auf bestimmte Pflanzenarten zum Überleben angewiesen. Die sogenannten Brennnesselfalter sind zum Beispiel: Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Distelfalter, Admiral. Von Weißdornsträuchern ernähren sich die Raupen von 65 Schmetterlingsarten, von Schlehe, Brombeere, Himbeere die Raupen von 54 Arten und von Haselstrauch und Rosen die Raupen von 33 Schmetterlingsarten. Es gibt 560 einheimische Wildbienenarten. Ihnen ist durch das Anpflanzen verschiedener Pflanzenfamilien wie den Schmetterlingsblütlern, Kreuzblütlern, Lippenblütlern und Korbblütlern am besten geholfen.

Den Garten im Herbst nicht leerfegen.

Abgeblühte Staudenstängel stehen lassen. An den darin enthaltenen Samen laben sich Insekten und ihre Larven haben so eine Überlebenschance. Insekten lieben Laub- und Zweig-reste.

Lichtverschmutzung vermeiden.

Solarlampen und UV-Leuchten sind eine große Gefahr für Nachtfalter und andere Insekten. Sie verlieren die Orientierung, fliegen nachts um die Lampen und sind am Morgen erschöpft den Fressfeinden ausgeliefert.

Trockenmauern sowie Nassecken anlegen.

Auch wenn es ganz winzige Biotope sind, erfüllen sie ihren Zweck. Nur ein kleines Mäuerchen, eine etwas größere Pfütze und übereinander geschichtete Zweig- und Laubreste geben vielen Insektenarten einen Lebensraum.

cf

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