Immergrünes im Schlosshof

HERZOGENAURACH - Der Chor, der Spaß macht, machte Spaß: Der Volkschor Herzogenaurach hatte zum 21. Schlosshof-Konzert eingeladen und konnte seine Zuhörer begeistern.

"Es ist Sonntag, der 25. Juni 2017 um 16 Uhr 8 Minuten und 25 Sekunden. Hier ist Herzogenaurach", so eröffnete Dieter Thomas Weck, der eigentlich Stefan Rieger heißt, die Hitparade des Volkschors Herzogenaurach zu der bekannten Erkennungsmelodie der unvergessenen ZDF-Hitparade.

In seinem goldenen Sakko führte Rieger durch das Programm der Top 15 Hits, die die Fans des Volkschors aus dem Repertoire der letzten fünf Jahre schriftlich oder online gewählt hatten.

Voting ohne TED

Keine Jury, kein TED und keine Verkaufszahlen von Schallplatten, CDs oder gar Klicks auf YouTube bestimmten die Hitliste – nur die abgegebenen Stimmen der Herzogenauracher Musikfans zählten. Diese Favoriten brachten die Sängerinnen und Sänger des Volkschors Herzogenaurach unter der Leitung von Cornelia Schmid im Schlosshof zu Gehör. Begleitet wurden sie dabei von Herbert Dotzauer am Piano.

Getreu dem Motto des Chors: "Der Chor, der Spaß macht", besteht sein Repertoire nicht aus klassischen Großwerken, Chorälen oder Kirchenmusik, sondern hauptsächlich aus Oldies, Evergreens, Schlagern und Hits mit Pep. Dennoch schafften es auch eher klassische Werke, wie Beethovens "Lied an die Freude", "Abendsegen" aus Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck und sogar Carl Orffs "Odi et amo" unter die Top Ten.

Der Hauptteil des Konzerts war dann aber doch Oldies, Evergreens und Schlagern vorbehalten. Mit "Lollipop", "Wochenend und Sonnenschein", einem Potpourri unter der Überschrift "Schön war die Zeit" und dem französischen Chanson "Aux Champs-Elysees", das es sogar auf den dritten Platz schaffte, waren die Evergreens in der Hitparade gut vertreten. Auf Platz neun präsentierte der Chor den Schlager "Griechischer Wein" von Udo Jürgens, der damit kurz vor dem irischen Volkslied "Greensleeves" landete, das den zehnten Platz belegte. Cat Stevens dagegen, eroberte mit dem ursprünglich gälischen Volkslied "Morning has Broken" Rang zwei.

Unerreicht blieben allerdings die Beatles. Die Pilzköpfe, Elternschreck der 1960er Jahre platzierten mit "Let it be", "Yellow Submarine" und "Yesterday" gleich drei Titeln in den Top 15 - und gewannen damit die "Gesamtwertung".

"Yesterday" wurde zudem mit mehr als 500 Stimmen auf Platz eins der Hitparade gewählt und entschied somit auch die Einzelwertung klar für sich.

Der Vorsitzende des Volkschors, Manfred Vogel, konnte im 111. Jahr des Bestehens unter den Ehrengästen neben dem Hausherrn des Schlosshofs, Bürgermeister German Hacker, die stellvertretende Kreischorleiterin Andrea Kaschel, die Vorsitzende der Aurachsängergruppe Emilie Meier, sowie den Ehrenvorsitzenden des Volkschors, Werner Klein, begrüßen.

Das Publikum im voll besetzten Schlosshof lies den Chor nach der schwungvollen Präsentation seiner Hitparade, die an vielen Stellen zum Mitklatschen anregte, natürlich nicht ohne Zugabe ziehen. Mit "Der Löwe schläft heut Nacht", einem Nummer- eins-Hit in den USA aus dem Jahr 1961, konnte das Publikum gut gelaunt und ohne Sorgen den Heimweg antreten oder den Tag gemütlich im Schlosshof ausklingen lassen.