In den Frühling gerockt

HERZOGENAURACH - Walter Nussel machte es kurz und bündig „Mir gefällt es“, und Andreas Bockel erlebt so ein Fest wie den Spring Break in Brüssel jeden Tag. „So etwas könnte hier ruhig öfter passieren.“

Die Anwohner der Hauptstraße werden sich „bedankt“ haben, denn am Samstagabend und auch in der Nacht spielte sich das Leben in der Hauptstraße lange vor den Kneipen ab. Die Fenster waren dennoch geöffnet, denn der Klang der Musik war nicht gar zu laut.

Der „Bayerische Hof“ mit Tom‘n Jenny war anfangs ebenso leer wie das Espressovita, wo Klaus Redlingshöfer Klassiker auch von Simon and Garfunkel spielte. Denn draußen auf der Straße spielte sich vorerst das Leben ab. Unter den Gästen Walter Nussel oder Rita, die Wirtin der Blauen Traube, „Wir haben heute zu, es sind ja alle in Herzo unterwegs“, sagte sie.

Im „Ratskeller“ lockten die „Freibiergsichter“ mit Coverrock aus den aktuellen Hitparaden wie auch der letzten 40 Jahre. Damit die Wände des altehrwürdigen Schlosses nicht allzusehr wackelten, hatte die Band ihren Schlagzeuger hinter einer schalldämmenden Glaswand positioniert. Gecovert wurde auch im „Heaven“. Die als Duo agierenden AM/FM-Musiker konzentrierten sich ausschließlich auf die australischen Rocker AC/DC.

Irish Folk, aber kein Guinness

Ebenfalls dem Coverrock verschrieben haben sich „Faded Glory“ die im Café Römmelt alles andere als verfallenden Glanz präsentierten. Auch hier die Band im Cafe, das Publikum draußen im Garten. So ließ sich der laue Frühlingsabend genießen. Dies tat auch Bernhard „Barney“ Weidner, der sich bestens unterhalten hat und direkt vor Frontmann Bernhard Wilfers die volle Dröhnung mitnahm.

Die HerzoBar bot — ganz international — neben dem thailändischen Essen Musik aus Irland, Wales und der Bretagne, als Celtic Roots in modernem Gewand angekündigt. Vor sechs Jahren als Duo gestartet, ist Sainge mittlerweile ein Quartett, das guten Irish Folk spielt. Da fehlte nur ein Fass Guinness auf dem Tresen. Pech hatten Jana Zapala und Maja Liebermann, die vom Ratskeller in die HerzoBar wechselten und jeweils nur noch ein Stück mitbekamen, umso mehr aber die Pausen der Bands. Beide lobten die ausgewogene Musikwahl. Vielleicht hatten beide im Kreis‘l mehr Glück. Dort stand mit „Leeroy and Friends“ eine Band auf der Bühne, die aus der Musikinitiative hervorgegangen ist und mit melodiösem Rock die Gäste unterhielt.

Etwas außerhalb des Geschehens liegt die „Pizzeria Italia“, in der „Franco und Rick“ mit Hits aus Spanien und Italien für Stimmung sorgten. Der Wirt, seit Januar in dem Lokal tätig, war ebenso zufrieden wie Jürgen Rissmann, der das Fest wieder in bewährter Manier organisierte, und die anderen Wirte.

Im Lauf des Abends wechselten die Feierwütigen in die Gasträume und schwangen das Tanzbein. Zeitweise gab es in den Lokalen kein Durchkommen mehr. Bildergalerie unter www. nn-herzogenaurach.de