Jahrelanger Einsatz: Hilfsprojekt in Zubza wird ausgeweitet

15.9.2018, 11:28 Uhr
Jahrelanger Einsatz: Hilfsprojekt in Zubza wird ausgeweitet

© F.: Zubza

Jugendliche werden also in Sechü-Zubza die allgemeine Hochschulreife erreichen können. Damit wird wahr, wofür sich der Projektinitiator Ernst Klimek schon jahrelang eingesetzt hat.

Bislang mussten die Schüler, die das schaffen wollten, in eine Schule im etwa 15 Kilometer entfernten Kohima fahren. Aufgrund der schlechten Straßen ist das aber schwierig. Besonders in der Monsunzeit ist Kohima oft tagelang nicht zu erreichen. Ein Hostel neben der Schule in Kohima, in dem Schüler übernachten können, war bis jetzt von den Eltern, die als Tagelöhner nur gelegentlich Arbeit finden, nicht finanzierbar. Nur mit Hilfe von Stipendien aus Weisendorf können Einzelne bisher die Schule in Kohima besuchen.

Auch in Sechü-Zubza leben viele Schüler im Internat, finanziert wird das unter anderen durch die Schulpatenschaften aus Weisendorf.

Start in bessere Zukunft

Viele Eltern aus Sechü-Zubza sind nun begeistert über die seit vielen Jahren sehnlichst erwartete Erweiterung zu einer Higher Secondary School. Was bei einem gemeinsamen Frühstücksgespräch mit Schulleiter Pater Samuel Elow SDB in Herzogenaurach im Oktober 2017 besprochen worden ist, wird jetzt Realität: Der Abschluss an der Don-Bosco-Schule in Sechü-Zubza im Nagaland erleichtert vielen Jugendlichen den Start in eine bessere und selbstbestimmte Zukunft.

Jahrelanger Einsatz: Hilfsprojekt in Zubza wird ausgeweitet

© F.: Zubza

Nachdem es im Nagaland keine Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung gibt, sind die Kinder aufgefordert, die Eltern später finanziell zu unterstützen. Der Abschluss an der Don-Bosco-Schule – auch nach der 10. Klasse – ist "convent educated". Eine kirchliche Schule ist hier gleichsam ein "Gütesiegel".Vor einigen Tagen erreichte Ernst Klimek die Nachricht, dass die Erweiterung der Schule offiziell durch den Provincial bekanntgegeben wurde. "Damit soll die Don-Bosco-Schule zur Schwerpunkt- und Mittelpunktschule für das Nagaland werden, ein wichtiges Ziel unseres Projektes und Bemühens."

Neues Projekt

Ein neues Projekt der Zubza-Initiative soll den Anbau und Erweiterung der Grundschule in Peducha mit zwei weiteren Klassenräumen ermöglichen. 162 Kinder besuchen derzeit die Schule, die dringend erweitert werden muss. Die Grundschule Peducha ist für die Klassen 1 bis 5, danach geht es nach Sechü-Zubza.

Ein schöner Erfolg ist bei der Aktion Schuhe durch Solibrotverkauf zu vermelden: 69 Kinder konnten sich jetzt über neue Schuhe freuen. Viele mussten bislang alte und aufgeplatze Schuhe der Geschwister auftragen. Nun freuen sie sich über neues Schuhwerk. Zwei Solibrotaktionen der Grundschule, der Pfarrei St. Josef, der evangelischen Kirche und dem Brothaus Weisendorf machten dies möglich. "Die trage ich nur, wenn es draußen schön und trocken ist", meinte die zehnjährige Kethovinuo stolz.

Die Schwerpunktsetzung der Zubza-Projekte liegt bei nachhaltiger Hilfe und Ausbildung. Über 104 Schulgeldpaten aus Weisendorf und Umgebung ermöglichen mit einer Spende von 80 Euro im Jahr den Schulbesuch vieler Kinder. Besonders Mädchen bleibt oftmals aufgrund fehlenden Schulgelds, das die Eltern nicht aufbringen können, ein Schulbesuch versagt.

Zur Chronologie: Im April 2007 wurde die Don-Bosco Schule um ein Internat für 70 Kinder erweitert, finanziert durch Spenden der Pfarrgemeinde St. Josef Weisendorf. Im Oktober 2014 dann der Bau und Eröffnung der Schule in Peducha, finanziert durch St. Josef, Sternsinger Aachen, das Ordinariat Bamberg und zahlreichen Spendern.

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