Klimaschutzwoche startet mit "Leuchtturmprojekt"

17.9.2017, 17:24 Uhr
Klimaschutzwoche startet mit

© Fotos: Jansen

Die Idee zum Neubau innovativer Energieeffizienzhäuser wurde vom Herzogenauracher Agenda-21-Arbeitskreis Energie, vertreten durch Wolfgang Schoepe, entwickelt, betonte Gisela Raab, Geschäftsführerin der ausführenden RAAB Baugesellschaft, bei ihrer Begrüßungsrede. Daher sei es nicht verwunderlich, dass der "erste Aufschlag zur Klimaschutzwoche" in Herzogenaurach erfolge, meinte Bürgermeister German Hacker.

Klimaschutzwoche startet mit

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Das innovative Forschungsvorhaben wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit rund 1,12 Millionen Euro gefördert. Die Federführung dieses Projekts übernahm die Technische Hochschule (TH) Nürnberg im Rahmen des Energie Campus Nürnberg.

Projektleiter Wolfgang Krcmar erläuterte in einem Vortrag die Besonderheiten dieses zukunftsweisenden Bauvorhabens. Die acht Eigenheime wurden in moderner Ziegelbauweise errichtet, zusätzlich wurden die Hohlblockziegel bei vier Häusern noch mit dem "besten Dämmstoff der Welt" – CALOSTAT – gefüllt.

Geheizt wird regenerativ mit Erdwärme. Der über Photovoltaik erzeugte Strom dient in erster Linie der Eigenversorgung. Überschüssige Energie wird thermisch in riesigen Warmwasserspeichern und elektrisch in Batterien zwischengespeichert. Eine Besonderheit ist der "Energie-Verbund" aller Häuser durch eine gemeinsame Energiezentrale im Technikkeller, der ebenfalls besichtigt werden konnte.

Christina Betzold, Mitarbeiterin der TH Nürnberg, stellte das Energiekonzept vor. Der Energie-3-Sprung sei das Ziel: Energiebedarf senken, Energieeffizienz steigern, Erneuerbare Energien ausbauen. Die Ausrichtung der Häuser sei bewusst in Ost-West-Richtung gewählt und auf beiden Dachseiten Photovoltaik installiert worden, um damit eine ausgeglichene Stromeinspeisung zu gewährleisten.

Um eine behagliches Wohnklima zu erzeugen, seien Fußboden- und Deckenheizung vorhanden, die Erdsonden der Wärmepumpen sorgen für Kühlung im Sommer. Im Dezember 2016 konnte Richtfest gefeiert werden, und im Dezember 2017 werden die Bauherren ihre Häuser beziehen können. Dann wird das Projekt ein Jahr lang durch ein Intensivmonitoring mit Betriebsoptimierung begleitet werden, weitere zwei bis drei Jahre wird ein Langzeitmonitoring folgen.

Die Klimaschutzwoche wird noch bis zum 24. September laufen. Reiner Lennemann, Leiter des Umweltamts der Stadt Erlangen, verwies auf die interessanten Vorträge, Exkursionen und Ausstellungen, die in der kommenden Woche auf dem Programm stehen. Zudem kann jeder Hausbesitzer, der sein Haus energetisch sanieren möchte, bei der Energieberatung der Stadt Erlangen oder dem Landkreis Erlangen-Höchstadt einen Termin vereinbaren.

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