Knochenarbeit am Turnierplatz auf der grünen Wiese

19.8.2014, 16:44 Uhr
Knochenarbeit am Turnierplatz auf der grünen Wiese

© Foto: Berny Meyer

Es ist die Bewährungsprobe für die neue Turniergemeinschaft Seebachgrund (TGS), die sich allerdings aus bekannten Gesichtern im Fahrsport zusammensetzt – und ein echter Kraftakt. Seit letzten Jahr plant man die Bayerische Meisterschaft der Einspänner, verbunden mit einem Reiterfest.

Von Freitag bis Sonntag entsteht ein neues, kleines Dorf. Knapp 300 Meter Strom- und Wasserleitungen hat das Organisationsteam um Michael Bastian und Silke Kotzer von Klebheim auf den Turnierplatz verlegt. Dieser war bis vor einigen Tagen Wiese, nach der Heuernte sollte es losgehen. Doch nach dem trockenen Sommer war das geplante Walzen der Fläche hinfällig. Stattdessen musste der Verein 45 Kubikmeter Humus in Medbach kaufen, um die Unebenheiten im Boden auszugleichen.

Ebenfalls „Knochenarbeit“ war das Anbringen der stabilen Hindernisse. Bastian: „Um die Pflöcke in den harten Boden versenken zu können, mussten wir die Löcher teilweise eine Woche lang wässern. Unter der etwa zehn Zentimeter dicken Erdschicht kommt Lehm, der heuer so hart ist wie Beton.“

Doch die Macher sind zuversichtlich, dass bis Freitag, wenn die Gäste ab 7 Uhr zum Frühstücksbüffet erwartet werden, alle Arbeiten abgeschlossen sind. Wie an den sechs Hindernissen für die Geländefahrt, von denen das Wasserhindernis mit Sicherheit das spektakulärste ist. Da wird noch ein bisschen Erdreich abgetragen und die Grube mit Wasser aufgefüllt, damit es die Zuschauer auch schön spritzen sehen.

Aber: „Sicherheit geht vor sportlicher Sensationslust“, betont Bastian. Das betrifft alle Wettkämpfe. Bei der Geländeprüfung am Samstag zum Beispiel wartet auf alle 50 Gespanne nach dem fünf Kilometer langen „Warmfahren“ auf einer Route, die bis nach Röttenbach führt, der Veterinär, der überprüft, ob das Pferd fit genug für die sieben Kilometer lange Wertungsstrecke ist. Eine Dressur und ein Hindernisfahren komplettieren den fahrerischen Dreikampf. Am Ende gewinnt derjenige, der die wenigsten Minuspunkte angehäuft hat.

Für die Kutschen braucht es natürlich einen größeren Dressurplatz als für normale Reitsportveranstaltungen. 100 mal 40 Meter misst das Geviert, ein normales Dressurviereck errichtet die TGS zusätzlich. Ein Höhepunkt werden da die Auftritte von etwa 20 Haflingern und ihrer Reiter sein, die dort ihr Können zeigen.

Bis Freitag werden noch ein Festzelt für den abendlichen Sommerball, ein Stallzelt für 30 Pferde, Toilettenhäuschen und Müllcontainer errichtet, dazu das ganze Areal mit viel Pflanzen- und Blumenschmuck verschönert. Viel Arbeit für einen Verein, der gerade einmal aus einem guten Dutzend Leuten besteht. „Seit einem halben Jahr sind wir eigentlich kontinuierlich mit dem Thema befasst“, sagt Silke Kotzer.

Zum großen Turnier müssen aber auch Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn mit hinlangen, wie Bastian betont. Der sieht die Großveranstaltung auch als einen Grundstein für eine rosige Zukunft des Fahrsports im Seebachgrund. Denn eine der Wiesen gehört nun Silke Kotzer und kann mit drei Hindernissen künftig als Trainingszentrum dienen. Und noch eine gute Nachricht: Dank großzügiger Sponsoren macht die TGS keinesfalls Miese.

Jetzt hoffen die Veranstalter auf gutes Reiterwetter und viele Zuschauer. „Der Eintritt ist frei“, betont Silke Kotzer.

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