Kommandant gibt seinem Nachfolger ein «Praktikum«

26.1.2009, 00:00 Uhr
Kommandant gibt seinem Nachfolger ein «Praktikum«

© Niko Spörlein

Der 26-jährige Baier wird nämlich in den kommenden drei Jahren von einem «alten Hasen«, nämlich Baptist Geinzer, an das Amt des Kommandanten herangeführt. Geinzer ist dies seit 18 Jahren und wollte eigentlich bei den Wahlen nicht mehr antreten. «Wenn ich mit meinen 57 Jahren bei Kommandanten-Tagungen auftauche, komme ich mir vor wie ein Grufti«, scherzte er, noch bevor er von den Aktiven abermals davon überzeugt werden konnte, das Amt anzutreten, um Baier damit vertraut zu machen. Baier löste den bisherigen Stellvertreter, Andreas Neubauer (58), ab, der jenes Amt seit 24 Jahren innehatte.

Die Wahlperiode eines Kommandanten dauert sechs Jahre. Beide älteren Kommandanten müssten ab 60 eine Ausnahmegenehmigung bei der Kreisfeuerwehrführung einholen, um über das 60. Lebensjahr hinweg als Chef der Feuerwehr-Aktiven fungieren zu können.

Baptist Geinzer hatte im Vorfeld bereits mit einem möglichen Kandidaten gesprochen, teilte er der Versammlung mit, doch offenbar machte dieser Aktive in der letzten Minute einen Rückzieher und erschien bei den Wahlen gleich gar nicht. Als schließlich Bürgermeister German Hacker verlauten ließ, dass jeder Kommandant zu jeder Zeit sein Amt auch während der Legislaturperiode niederlegen könne, gab Geinzer sein Jawort zu seiner erneuten Kandidatur und wurde von 15 Wahlberechtigten mit 14 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung wiedergewählt. Beabsichtigt ist nun, dass sein neuer Stellvertreter sein Amt nach drei Jahren übernimmt.

Bis dahin hat sich im Feuerwehrwesen in Herzogenaurach sicher einiges geändert, wie Hacker andeutete. Die Wehren würden nämlich ab diesem Haushaltsjahr ein Budget von 185000 Euro für ihre geplanten Ausgaben zur Verfügung gestellt bekommen. «Jede Wehr kann dann mit ihrem Etat entscheiden, was sie benötigt«. Bei besonderen Belastungen würden natürlich auch noch weitere Zuschüsse zu den Investitionen dazukommen.

Hacker dankte den Aktiven in Steinbach für deren ehrenamtlichen Einsatz und wünschte ihnen «wenig Einsätze und viele Übungen«.

Nach den Kommandanten-Wahlen ging die jährliche Hauptversammlung des Feuerwehrvereines samt Neuwahlen des Vorstandes flott über die Bühne. Zunächst blickte Vorsitzender Christian Baier auf die Aktivitäten des Vereines zurück und erwähnte ausdrücklich ein großes Grillfest bei der Sonnenwendfeier und er dankte gleich vier neuen Mitgliedern.

Die problemlosen Wahlen des Vorstandes wurden von Konrad Eitel geleitet. Baier wurde ebenso bestätigt wie Wilfried Kern als sein Stellvertreter und Kassier. Schriftführer blieb Rainer Goblirsch. Der Vorsitzende überreichte am Ende der Versammlung Wilfried Kern einen Erholungsgutschein, weil sich dieser im vergangenen Jahr «über die Maßen« für die Wehr eingesetzt hatte.