Kommt Helene Fischer?

11.11.2018, 20:27 Uhr
Kommt Helene Fischer?

© Foto: Horst Linke

)Der Vorsitzende des Karnevalclubs Herzogenaurach, Gerd Engert, ließ jedenfalls wissen, dass er und seine Mitstreiter in den nächsten 114 Tagen (so lange dauert der Fasching) einiges zu tun haben werden. "Es wird einfach zu viel Geld verschwendet, zum Beispiel für Gutachten", sagte er.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Renate Schroff dankte für die "guten Ratschläge", ehe sie dann dem KCH einen Umschlag überreichte. Darin kein Gutachten, aber wohl ein bisschen Geld. Mit Sicherheit keine Verschwendung, denn der KCH trumpft seit Jahren mit einer tollen Jugendarbeit auf. Zu sehen war dies auch gestern im Sitzungsaal: Nicht nur viele erwachsene Karnevalisten waren gekommen, sondern auch Kinder- und Jugendgarden.

Die Karnevalisten hatten natürlich vorher erst einmal ins Rathaus einbrechen müssen. Romana Schelter, Tanja von Jagemann und Renate Schroff hatte zwar ganzjährig trainiert, doch konnten sie dann doch nicht dauerhaft die Tür zuhalten, an der vier starke Buben des KCH rüttelten. Unter den Klängen des Stadtspielmannszuges der SpVgg 04 Erlangen zogen die Narren dann in den Saal. Wo übrigens Renate Schroff verkündete, dass den echten Rathausschlüssel Bürgermeister German Hacker in Verwahrung genommen habe. "Und der ist zurzeit in Frankreich", lachte sie. Und außerdem: "Am Ende des Faschings würde der Schlüssel ohnehin nicht mehr passen. Denn dann sind wir umgezogen." Wohin? In das Interimsgebäude in der Würzburger Straße. Dennoch gab es natürlich einen symbolischen Schlüssel, und dazu einen gebackenen Riesenschlüssel.

So begann der Fasching in Herzogenaurach gut gelaunt, und laut KCH-Präsident Engert wäre das wohl ganz im Sinne von Margit Bräunlein. Die langjährige Sitzungspräsidentin ist kürzlich verstorben. "Sie hätte das mit Sicherheit gewollt, dass wir Fasching feiern."

Kommt Helene Fischer?

© Foto: Niko Spörlein

Auch in Röttenbach wurde das Rathaus gestürmt, natürlich von den "Besenbindern". KCR-Sitzungspräsident Torsten Ott schickte Bürgermeister Ludwig Wahl als Bauleiter auf die "ewige Baustelle" vor dem Rathaus. "Damit du auch was zu tun hast, vielleicht geht das Ganze dann ja etwas schneller", lachte Ott, der Wahl sogleich mit der obligatorischen Bürgermeister-Wette konfrontierte. Wahl müsse das Gewicht von drei lebenden Karpfen aus dem Hause Sandel schätzen und dürfe dabei nicht mehr oder weniger als 111 Gramm danebenliegen. Schaffe er dies nicht, müsse er, Wahl, bei der ersten und einzigen Prunksitzung am 16. Februar nächsten Jahres als Helene Fischer oder als Andreas Gabalier auf die Bühne der Schulturnhalle.

Sollte der Bürgermeister gut schätzen, muss der KCR mit all seinen Mitgliedern und wenn möglich, mit vielen Röttenbacher Vereinen an einem bestimmten Termin die Gemeinde aufräumen. "Rama-Dama in Röttenbach".

Bürgerentscheid online

Ludwig Wahl lag bei einer Karpfen-Schätzung ziemlich richtig, bei zwei ziemlich daneben. Der Bürgermeister hat seine Wette also verloren und wird bei der Prunksitzung, so kündigte er es jedenfalls schon Mal an, "den Saal rocken". Ob als Gabalier oder als Fischer, ist offen. Hierzu wird der KCR noch eine Online-Umfrage in Röttenbach starten.

Und weil Wahls Vorschlag, das Dorf zu säubern, durchaus auch sympathisch sei, werde man noch darüber sinnieren, ob aus dem "Rama-Dama" auch was werden könnte, hieß es im erlauchten Kreise der geadelten Narren.

Kommt Helene Fischer?

© Foto: Andreas Brandl

Nach einem obligatorischen "an der Tür rütteln" wurden sie schnell eingelassen. Eingeleitet wurde am 11.11. auch in Weisendorf die fünfte, die närrische Jahreszeit – allerdings erst abends um 18.11 Uhr.

Auf ihrem Marsch zum Rathaus wurden sie vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Herzogenaurach begleitet. Bis zum Aschermittwoch werden die "Blummazupfer" die Macht der Gemeinde in ihren Hängen halten und diese auch über ihre Weisendorfer Grenzen hinaus vertreten. Die Schlüsselübergabe gestaltete sich in diesem Jahr recht einfach. Er lag im Sitzungssaal bereit, um in Empfang genommen zu werden. Mit auf den Weg gab Bürgermeister Heinrich Süß den "Blummazupfern" noch, gut auf die Kasse aufzupassen, ehe bei einem kleinen Umtrunk auf die Faschingszeit angestoßen wurde.

 

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