Krankenhaus gesundet

14.11.2018, 14:00 Uhr
Krankenhaus gesundet

Nach Jahren des Umbaus sei nun neben der schicken Cafeteria auch die neue Intensivstation fertig, die den Anforderungen eines Krankenhauses der Grundversorgung weit mehr als gerecht werde. "Der Landkreis spricht in Sachen Kreiskrankenhaus mit einer Stimme", sagte Landrat Alexander Tritthart.

Schließlich investiere man, auch noch die nächsten Jahre, fast 20 Millionen Euro in das Haus, das Schritt für Schritt fit gemacht werde für die Zukunft.

In der geräumigen und übersichtlichen Intensivstation im Erdgeschoss stehen nun sechs monitorgestützte Intensivbetten zur Verfügung, vier weitere im Aufwachbereich für frisch operierte Patienten, hinzu komme ein Untersuchungsbereich, beispielsweise die Endoskopieabteilung.

Sankt Anna wird mehr und mehr zum Kooperationskrankenhaus der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Nicht nur was die enge Zusammenarbeit auf chirurgischer Ebene anbelange, auch in unfallchirurgischer- und orthopädischer Hinsicht, meinte Tritthart.

2019 und 2020 werde die universitäre Kooperation ausgeweitet auf die Allgemein- und Bauchchirurgie. "Das sucht im weiten Umkreis seinesgleichen."

Schließlich sei man eng mit den Krankenhäusern der Maximalversorgung in Erlangen verbunden, demnächst auch in kardiologischer und gastroenterologischer Hinsicht. Einer der wichtigsten, nach außen hin aber kaum sichtbaren Nebeneffekte, sei der geteilte ärztliche Bereitschaftsdienst, "nicht gerade billig, aber hocheffizient".

Sankt Anna rückt noch mehr mit der Universität zusammen, und zwar – voraussichtlich – im nächsten Jahr in der Labormedizin. Alles zusammengekommen sei man ziemlich erfolgversprechend aufgestellt.

Nach weiteren Sanierungsarbeiten seien im dritten Schritt bis Ende 2019 auch die Ambulanz und die zentrale Aufnahme sowie die Palliativeinheit auf dem neuesten Stand, so der Landrat.

Keine schwarze Null

Die Schritte, die der Landkreis für sein Krankenhaus unternehme, seien genau die richtigen angesichts des bundespolitischen Gegenwindes bei kleinen Krankenhäusern. Dass ein Krankenhaus, ebenso wie kommunale Schulen, Kindergärten, Bäder und/oder andere Sportstätten, finanziell unterstützt werden müsse, sei nachvollziehbar, sagte der Sitzungsleiter. "Eine schwarze Null wird man wohl kaum erreichen".

Tritthart sprach in diesem Zusammenhang das erwartete Defizit im nächsten Jahr an, das der kaufmännische Leiter von Sankt Anna, Albert Prickarz, auf 1,84 Millionen Euro beziffert. Leicht rückläufig im Vergleich zum Vorjahr.

Herzogenaurachs Altbürgermeister Hans Lang (CSU) sah in der Trendwende gar "ein Licht am Horizont" und er forderte "Mut zur Zukunft", nicht die wirtschaftlichen Aspekte stets in den Vordergrund stellen.

Klar, dass auch Höchstadts Bürgermeister Gerlad Brehm (FW) das Wort für "sein" Krankenhaus ergriff. Patienten und Personal hätten in den vergangenen Jahren der Umbauphase großes Verständnis bewiesen.

Er dankte, ebenso wie alle Sprecher der Fraktionen, dem Personal, welches sich gerade in dieser schwierigen Phase mit beherztem Engagement einbringe.

"Diese Investitionen in das Krankenhaus sind ein Zeichen und eine Chance zugleich", meldete sich Martina Stamm-Fibich für die SPD zu Wort. Und ziemlich zum Schluss der Debatte scherzte der Landrat wegen der interdisziplinären Kooperation mit der Friedrich-Alexander-Universität, dass man womöglich noch ein wenig warten müsse, bis auf Höchstadts Ortsschildern "Universitätsstadt" stehe. Kommentar Gerald Brehm: "Sicher nicht mehr lange." NIKO SPÖRLEIN

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