Leichtathletik: Mehrkämpfer zeigen Schokoladenseiten

18.7.2016, 17:53 Uhr
Leichtathletik: Mehrkämpfer zeigen Schokoladenseiten

© Foto: Theo Kiefner

Große Teilnehmerfelder und sehr beachtliche Leistungen in fast allen Disziplinen und Altersklassen waren im Sepp-Brenninger-Stadion in Erding zu bestaunen. Die Herzogenauracher Mehrkämpfer von Trainer Peter Müller konnten sich über vier Mal Bronze und reihenweise Bestleistungen in diversen Einzeldisziplinen freuen.

Leichtathletik: Mehrkämpfer zeigen Schokoladenseiten

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Bei den Männern ergatterte Christoph Lange, der aktuelle bayerische Vizemeister im Zehnkampf, gleich zwei Mal Bronze. Im Stabhochsprung überwand er starke 4,70m und stellte damit seine Bestleistung ein. Im 110m-Hürdensprint genügten ihm 15,62 Sekunden, um aufs Siegertreppchen zu kommen. Dagegen reichten tolle 2,02 Meter im Hochsprung tatsächlich nur zum undankbaren vierten Rang. Ein Beleg für das hochkarätige Feld.

Gemeinsam mit Kai Bauer, Timo Kaufmair und Marc Hoseus schrammte er mit dem Herzogenauracher Staffelquartett in 44,17 Sekunden auf Rang vier knapp am Podest vorbei.

In der U 20 holte sich Niklas Wiesener mit neuer Bestleistung (1,88m) Bronze im Hochsprung und verfehlte das Finale über 110m Hürden nur um eine Hundertstelsekunde. Auch Marc Hoseus holte sich Edelmetall mit 53,73m im Speerwurf. Dies war für ihn ebenso eine neue Bestmarke wie beim Diskuswerfen, wo er mit 40,96m Fünfter wurde.

Corey Day zeigte mit 53,38 als Neunter über 400m weiter aufsteigende Tendenz und der U 18-Starter Christopher Zahl verbesserte sich in der gleichen Disziplin auf 54,27 Sekunden, was Rang zehn bedeutete.

Einzige weibliche TSH-Starterin war Anne Lohmann in der U 18. Im Vorlauf über 100m sprintete sie am Samstag zur neuen Bestzeit von 12,65 Sekunden. Im Zwischenlauf verkrampfte sie am Ende etwas und mit 12,85 verpasste sie als Neuntplatzierte das Finale ganz knapp. Tags darauf standen die 100m Hürden auf ihrem Programm. In Führung liegend, stürzte sie kurz vor dem Ende, rettete sich aber gerade noch über die Ziellinie und qualifizierte sich mit 15,25 Sekunden für den Endlauf. Mit aufgeschürften Knie und Schienbeinen gab sie im Finale nochmal alles, verbesserte sich auf 15,04 und wurde Fünfte.

Dagegen ist „etwas Sand im Höchstadter Leichtathletikgetriebe“, wie Cheftrainer Markus Mönius konstatiert. Nach dem Saisonabbruch von Martin Grau aus gesundheitlichen Gründen (extra Bericht folgt) und der Fußverletzung seiner Tochter Viola musste sich auch Medaillenhoffnung Marco Kürzdörfer kurz vor den „Bayerischen“ aus gesundheitlichen Gründen ebenfalls abmelden. Vermutlich ein Zeckenbiss führte zu starken Gliederschmerzen, eine genaue Diagnose steht noch aus.

Auch der Rest der Höchstadter Läufer überzeugte in Erding nur bedingt. Den Anfang machten am Samstag die 800m. Im langsameren Lauf verpasste es Alexander Barth das Tempo zu machen und merkte erst nach 400m, dass es viel zu langsam war. Auf den restlichen Metern war dann nichts mehr rauszuholen, sodass er in 1:58,24 als 15. knapp vor Florian Lang (1:59,05) ins Ziel kam. Christian Amon fand nie ins Rennen und wurde in 2:01,97 Letzter. Im schnelleren Lauf diktierte EM-Halbfinalist Bendedikt Huber aus Regensburg das Rennen von der Spitze. Der Rest des Feldes machte keine Anstalten zu attackieren. So verpasste es auch Bastian Grau rechtzeitig nach vorne zu gehen, um in den Medaillenkampf einzugreifen. Am Ende wurde er sogar von zwei Fürther Quelle-Läufern überspurtet. So blieb am Ende Platz fünf in 1:54,20 min. Tobi Budde sortierte sich am Ende des Feldes ein und belegte Rang elf in 1:56,23.

Am zweiten Tag der Meisterschaften machte Theo Schell in der U 20 den Anfang über 1500m. Von Mönius taktisch eingewiesen, hielt er sich die ersten 1100m zurück, um dann eingangs der Schlussrunde das mit vier Läufern kleine Feld zu attackieren. Schnell hatte er 20 Meter zwischen sich und seine Verfolger gebracht, die er mit großem Siegeswillen bis ins Ziel brachte. In 4:08,37 sprang sogar eine Verbesserung seiner persönlichen Bestzeit von knapp zwei Sekunden heraus.

Besser als am Vortag wollte es Bastian Grau über 1500m machen. Weil Huber seinen zweiten Titel anstrebte und zu Beginn wieder das Tempo verschleppte, ergriff der Biengartner die Initiative. 350m vor dem Ziel machte dann Huber ernst, er zog an, aber nur seine Klubkameraden Plinke und Ramdane Cherief und Bleistein (München) konnten folgen. Mit Platz sieben und 3:54,52 Minuten musste er am Ende einsehen, dass er in diesem Jahr kein wirklicher Meisterschaftsläufer ist. Niklas Bühner kam nach deutlichem Trainingsrückstand jobbedingt auf Platz neun (3:56,35). Barth kämpfte sich tapfer durch und kam als 13. (4:08,26) ins Ziel. Budde gab wie so oft in diesem Jahr das Rennen auf.

Einen Lichtblick gab es in der U 18: Neuzugang Hanns-Peter Wirth verbuchte bei seinen ersten bayerischen Meisterschaften zwei persönliche Bestzeiten, auch wenn es für das Weiterkommen nicht reichte. Über 100m verbesserte er sich auf 11,57 Sekunden, über 200m erreichte er nach 23,32 Sekunden das Ziel.

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