Letzte Rettung für Höchstadter FOS?

5.3.2015, 10:00 Uhr
Letzte Rettung für Höchstadter FOS?

Noch muss keiner die Kreide fallen lassen. Doch eins ist klar: Es sieht nicht gut aus für die FOS in Höchstadt. Seit dem verheißungsvollen Start im September 2012 sind die Schülerzahlen kontinuierlich zurückgegangen. Für das laufende Schuljahr gab es gerade mal 16 Interessenten. Sie hatten sich angemeldet, um an der FOS innerhalb zwei Jahren ihr Fachabitur zu machen – mit Schwerpunkt Sozialwesen oder Wirtschaft und Verwaltung.

„In der Regel treten nur etwa 70 bis 80 Prozent der angemeldeten Schüler dann auch zum Unterricht an“, sagt Schulleiter Bernhard Haberl. Viele entscheiden sich doch für eine Lehre oder erreichen einfach nicht den Schnitt, um an die FOS zu gelangen. Die Klasse wäre also extrem klein geworden. Staatliche Fördergelder bekommt die Schule außerdem erst ab einem Dutzend Lernwilligen.

Genug Gründe für den privaten Träger, die Bayreuther Firma Senivita, die Notbremse zu ziehen. Das Unternehmen, das sonst hauptsächlich Seniorenheime betreibt, hat entschieden, dass es in Höchstadt keine elfte Klasse mehr geben wird. Die Räume im Haus der Vereine werden derzeit schon von der benachbarten Ritter-von-Spix-Mittelschule mitgenutzt.

Die Fachschülerinnen und Schüler der zwölften Klasse sind jetzt der FOS Ebermannstadt zugegliedert, werden aber weiter in der Höchstadter Außenstelle unterrichtet. Weil die FOS in der Fränkischen Schweiz im Gegensatz zur kleinen Schwester im Aischgrund bereits staatlich anerkannt ist, muss die Abschlussklasse jetzt keine zusätzliche Prüfung mehr ablegen.

In diesen Zusatz-Tests sieht Haberl auch einen möglichen Grund für die große Zurückhaltung bei den Anmeldungen. Die Schüler müssen mehr Prüfungen ablegen, weil die Höchstadter FOS in den ersten Jahren noch nicht staatlich anerkannt ist. „Erst müssen noch zwei weitere Jahrgänge zu Zweidritteln die Abschlussprüfung bestehen“, sagt Horst Wiesent, Geschäftsführer bei Senivita. Im Juli 2013 hatte eine private FOS in Schweinfurt für Schlagzeilen gesorgt, weil ein kompletter Jahrgang durchgefallen war.

Es muss schnell gehen

Auch wenn Senivita jetzt als Träger aussteigt, ist Wiesent zuversichtlich, dass die FOS im Aischgrund eine Zukunft hat. „Es hat sich ein möglicher neuer Träger gemeldet“, verrät er. Und: „Ich traue es ihm zu, die Schule zu übernehmen, denn er ist sehr erfahren.“ Um wen es sich handelt, verrät Wiesent nicht, weil die Verhandlungen noch laufen. „Es wird gut sein für Höchstadt“, meint er.

Vor allem müssen die Verantwortlichen jetzt schnell sein. Eine Pause von einem Jahrgang ist nämlich erlaubt, mehr nicht. Wenn es im September wieder eine elfte Klasse geben soll, muss eine Anmeldung in den nächsten Wochen möglich gemacht werden. Dass die Stadt Höchstadt in diesen Fragen zügig arbeitet, hat sie schon bewiesen: Bei der Gründung der Privat-FOS vergingen von der Idee bis zur Realisierung nur drei Monate.

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