Longhorns kassieren bitterste Niederlage der Saison

6.3.2017, 07:51 Uhr
Longhorns kassieren bitterste Niederlage der Saison

© Foto: Roland Huber

Denn dort standen vor der Partie die Wagnerstädter und hatten zwei Siege Rückstand auf die Herzogenauracher. Bei einer Niederlage hätten sie das Schlusslicht wohl nicht mehr abgeben müssen. Doch mit dem Erfolg haben sie nur noch einen Sieg Rückstand auf die Longhorns, die den 13. und damit vorletzten Tabellenplatz einnehmen. Besonders problematisch ist dabei, dass die TSHler durch die Zwölf-Punkte-Niederlage auch den direkten Vergleich verloren haben. Bei Punktgleichstand würden sie so hinter den Oberfranken stehen.

Die Longhorns, die stark dezimiert antreten mussten, da sie in Absprache mit ihrem Kooperationspartner aus Nürnberg übereinkamen, dass die höhere Liga vorgeht, taten sich von Beginn an sehr schwer. Während die Bayreuther geistig hellwach und aggressiv auftraten, wirkten die Aurachstädter müde und phlegmatisch. Dementsprechend langsam war der Spielaufbau der TSH und so kamen die Longhorns immer wieder unter Druck, innerhalb der ihnen zustehenden 24 Sekunden abzuschließen.

Folglich wurden viele schlechte Würfe genommen und verworfen und die Bayreuther schalteten blitzschnell um und punkteten im Fast Break. Punkt um Punkt zogen die Wagnerstädter so davon und das Herzogenauracher Publikum rieb sich verwundert die Augen, als sie nach zehn Minuten auf die Anzeige starrten. 9:32 leuchtete es da von der Anzeige. Es war nur wenig vom erwarteten Abstiegskampf zu sehen.

Viel zu zahm wirkten die Aurachstädter, viel zu vorsichtig gingen sie ihre Aktionen an. Doch nach der kurzen Pause kamen die Longhorns fortan besser ins Spiel, da sie sich insbesondere in der Verteidigung stark verbessert zeigten. Sie besannen sich auf das Wort "Kampf" in Abstiegskampf und die Bayreuther taten sich gegen die Zonenverteidigung der TSH extrem schwer.

Offensiv übernahm für die Longhorns nun Tobias Übbing die Verantwortung und rackerte sich mit viel Anstrengung unter dem Korb zum Erfolg. So gestaltete sich dieses Viertel ausgeglichen mit leichten Vorteilen für die TSH. Zur Halbzeit stand es 25:46.

In der Pause tankten die Longhorns offensichtlich mächtig Selbstvertrauen und sie spielten fortan wie aus einem Guss. Vedran Nakic und Mike Kaiser übernahmen die Punkteproduktion für die TSH und verkürzten damit Rückstand sukzessive. Auf der Gegenseite hielt Julian Seither mit Engagement am Zonenrand die Fahnen der Bayreuther hoch. Mit Wucht und Power schob er seine deutlichen schwächeren Gegenspieler fast nach Belieben durch die Zone und schloss dort dann in der Regel auch ab. Häufig wussten sich die Herzogenauracher dann nur mit einem Foul gegen seine Übermacht zu helfen, da er aber auch acht von acht Freiwürfen traf, hatte dieses Mittel nur geringen Erfolg.

Doch die TSH hatte das Momentum insgesamt auf ihrer Seite und vor dem Schlussabschnitt waren sie beim Stand von 54:64 wieder voll in der Partie.

Die Halle brannte

Auch im letzten Abschnitt behielten die Aurachstädter das Zepter in ihrer Hand und fanden in Ben Gahlert und Tim Handt ihre Punktegaranten. So verkürzten sie nach drei Minuten auf fünf Punkte Rückstand und die Halle brannte. Nach ein paar fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen beschwerte sich Mike Kaiser bei den Referees, die ihm flugs zwei technische Fouls gaben. Damit musste er das Spielfeld verlassen. Durch seinen Verlust und die daraus resultierenden Freiwürfe gerieten die Herzogenauracher wieder deutlicher ins Hintertreffen und nun konnten sie trotz aller Bemühungen nicht mehr verkürzen. Schließlich gewannen die Bayreuther aufgrund des ersten Viertels verdient mit 85:73.

"Uns haben heute die ersten Minuten das Spiel gekostet. Wir waren so gut wie nicht existent und die Bayreuther haben alles getroffen. So etwas passiert jungen Mannschaften manchmal, jedoch soll dies nicht als Ausreden gelten", sagte ein sichtlich enttäuschter Longhorns-Trainer Benedikt Aumeier nach der Partie.

Punkteverteilung TSH: Williamson, Feuerpfeil 5, Ghotra, Nakic 14, Kaiser 14, Handt 10, Gahlert 14, Übbing 16.

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