Longhorns knacken die Zone nicht

15.1.2017, 20:09 Uhr
Longhorns knacken die Zone nicht

© Foto: Martin Rügner

Der Ansbacher Aufschwung ist eng mit Topscorer Nicholas Paul Freer verbunden, der sich wieder der Form der Vorsaison annähert und mit 34 Punkten überragender Akteur auf dem Parkett war. Dem US-Boy mit dem unwiderstehlichen Zug zum Korb kam Longhorns-Aushilfsspielmacher Valentin Robert Zinn mit 28 Punkten aber sehr nahe. Der 21-Jährige spielt normalerweise für den Kooperationspartner Nürnberg Falcons in der 2. Bundesliga ProA und sprang nun bei den ersatzgeschwächten Langhörnern in die Bresche. Diese mussten kurzfristig aus beruflichen Gründen auch noch auf ihren Neuzugang Kevin Wysocki verzichten.

„Für uns als Team und auch für mich als Trainer ist es nicht leicht, Woche für Woche mit einer anderen Besetzung klar kommen zu müssen. Aber auch in Ansbach wäre für uns mehr drin gewesen“, konstatierte Gäste-Trainer Benedikt Aumeier.

Dabei lief es für sein Team im ersten Viertel noch gut. Während die Piranhas den Start total verschliefen und überaus fahrig in ihren Aktionen wirkten, zeigten sich die Gäste sofort präsent und setzten durch Zinn und den Tanor Ngom sofort die ersten Nadelstiche. Beide sammelten in den ersten fünf Minuten zusammen zehn Punkte und die Gäste führten ruckzuck 10:3.

Erst die Umstellung auf Zone von hapa-Coach Dean Jenko, der mit seinen 49 Jahren selbst auch noch fünf Minuten mitwirkte, zeigte beim Gastgeber Wirkung. Durch Dreier des defensivstarken David Kurpiela und Goran Petrovic kämpfte sich Ansbach wieder heran (15:17) und lag zum Viertelende beim 20:21 in Schlagdistanz.

Der zweite Durchgang stand ganz im Zeichen von Freer und hapa-Spielmacher Christopher Roll, der in diesen zehn Minuten mit zwei Dreiern und zwei Korblegern glänzte. Insgesamt kam der Neuzugang, der immer mehr in die Leader-Rolle hineinwächst, auf 14 Punkte. Und Freer war nicht mehr zu stoppen: Innerhalb weniger Minuten baute er die Gastgeber-Führung zum Start in das zweite Viertel auf 38:26 aus.

Weil nun auch Center Jonathan Pospiech in der Offensive präsent war, zogen die Piranhas unaufhaltsam davon und entschieden Durchgang zwei mit 28:15 für sich. Mit dem 48:36 zur Halbzeit war der Grundstock für den Heimsieg gelegt.

Einziges Manko der Markgrafenstädter: Ihr ohnehin angeschlagener Shooting Guard Goran Petrovic hatte schon nach 15 Minuten vier Fouls auf seinem Konto und kam nach dem Wechsel gar nicht mehr aufs Feld zurück. Von den Gästen war in dieser Phase so gut wie nichts mehr zu sehen. Zwei Dreier und ein Halbdistanzwurf von Matthew Meredith verhinderten einen höheren Rückstand der nun doch deutlich unterlegenen Longhorns.

Auch im dritten Viertel (21:19) hatten die Ansbacher alles unter Kontrolle. Freer setzte mit einem krachenden Dunk zum 52:40 ein Ausrufezeichen und erzielte in dieser Phase 16 seiner insgesamt 34 Punkte. Bei den Gästen hielt nur der überaus effektiv und auch schon erstaunlich abgezockt spielende Zinn mit seinen eleganten Dribblings zum gegnerischen Korb dagegen. Und – mit Abstrichen – noch Vedran Nakic, der mit seinen Dreierwürfen aber erst spät Erfolg hatte.

Dennoch, es hätte nochmals knapp werden können, denn gleich zu Beginn des Schlussviertel verkürzte Nakic auf 58:69. Der Dreier-Konter von Ex-Longhorn Toni Donhauser zum 72:58 war eine kalte Dusche. Und dann drängte sich von der Flügelposition ein weiterer ehemaliger Aurachstädter immer mehr in den Vordergrund: Christian Imberi avancierte mit 16 Punkten zum zweitbesten Ansbacher Scorer.

Dean Jenko war zufrieden: „Kompliment an die Mannschaft. Sie hat zum richtigen Zeitpunkt den Hebel umgelegt.“

Longhorns: Zinn 28, Feuerpfeil, Ghotra 10/2 Dreier), Nakic 14/4, Kaiser 7, Meredith 10/2, Gahlert 1, Ngom 6, Übbing 2.

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