Longhorns missglückt der Auftakt knapp

23.9.2018, 21:33 Uhr
Die Offensivlast war bei den Longhorns (in weiß) gut verteilt, gleich vier Spieler punkteten zweistellig.

© Juergen Petzoldt Die Offensivlast war bei den Longhorns (in weiß) gut verteilt, gleich vier Spieler punkteten zweistellig.

HERZOGENAURACH — Wenn einer weiß, wie man Breitengüßbach schlagen kann, dann ist es der neue Trainer der Longhorns, Nikola Jocic. Schließlich stand er vergangene Saison noch selbst als Co-Trainer für den TSV an der Seitenlinie. Die Longhorns dürften also bestens vorbereitet in das Spiel gegangen sein.

Herzogenaurach startete trotzdem etwas nervös, ehe Nils Haßfurther – die Verstärkung aus der ProA von den Nürnberg Falcons – per Dreier die ersten Punkte für die Longhorns in der neuen Saison erzielte. Bei Breitengüßbach lief da bereits Jörg Dippold heiß – der Topscorer des TSV zeigte bereits früh im Spiel seine Fähigkeiten beim Zug zum Korb und seinen Versuchen aus der Distanz.

Mit Zug zum Korb

Ihn aus dem Spiel zu nehmen sollte der Turnerschaft über die gesamte Partie nicht gelingen. Güßbach setzte auf viele Kickout-Pässe – Zug zum Korb und Pass auf den freien Schützen – doch an der Dreipunktelinie konnte der TSV nicht überzeugen (5/21). "Breitengüßbach ist sehr gut eingespielt, eine von den besten Mannschaften der Liga", sagte TS-Coach Josic nach der Partie.

Defensiv kamen die Longhorns immer besser ins Spiel, das Publikum von der voll besetzten Tribüne feuerte an. Es sah gegen Ende des ersten Durchgangs einen Dreier aus dem Dribbling vom starken Haßfurther, gefolgt von einem weiteren Dreier von Larry Donell Hall – 22:19 nach dem ersten Viertel für die Longhorns.

Im zweiten Viertel stockte der Offensivmotor der Herzogenauracher – es gelangen lediglich zehn Punkte gegenüber 18 der schwarz-gelben Güßbachern. Diese konnten sich weiterhin auf das konstante Scoring von Jörg Dippold verlassen, der sich selbst von Fouls nicht stoppen ließ und seine Versuche trotzdem versenkte – inklusive Bonusfreiwürfen.

Kurz vor der Halbzeit spielte Longhorns-Kapitän Michael Kaiser einen guten Pass nach außen zu Matthew Meredith – doch der stand mit dem Fuß auf der Außenlinie. Dies gab dem TSV nochmal die Chance zu erhöhen – Engel vergab per Korbleger mit der Sirene. Zur Halbzeit hatte der TSV die Partie auf 37:32 gedreht.

In der Pause nahm sich Jocic Zeit, um am Mittelkreis länger mit dem sich stretchenden Hall zu sprechen – vielleicht gab er ihm Tipps für das Aufbauspiel. Im dritten Durchgang zahlte sich der defensive Einsatz der Aurachstädter weiter aus, es gelangen leichte Punkte. "Die Jungs haben defensiv Gas gegeben, so konnten wir zurückkommen in der zweiten Halbzeit", freute sich Josic. Auf der anderen Seite zeigte Jörg Dippold, dass er auch ein guter Vorlagengeber ist. Und mit dem anderen Dippold im Team, Timo, hielt er die Güßbacher in Führung. 50:55 stand es aus Sicht der Longhorns vor dem letzten Viertel.

Es ging in den Schlussdurchgang. Dort machte Longhorns-Center Moritz Sanders auf sich aufmerksam. Er arbeitete offensiv viel am Ring und zog dort zudem einige Fouls. An der Freiwurflinie hätte es für ihn und die anderen Longhorns jedoch besser laufen können (10/21). In diesem knappen Spiel waren die Güßbacher dort nervenstärker (23/32).

Trotzdem war das Spiel bis zum Schluss offen, was auch an der guten Verteilung der Offensivlast bei der TS lag – gleich vier Spieler punkteten zweistellig. Die Longhorns lagen eine Minute vor Schluss mit 71:73 hinten. Ballbesitz TSV. Sprungwurf von – natürlich – Jörg Dippold. Doch der Spieler, der am Ende 30 Punkte machte, traf nicht. Die Aurachstädter konnten den Rebound allerdings nicht sichern. TSV-Spieler Jonas Klaus griff sich den Ball direkt am Brett, schloss erfolgreich ab und wurde dabei noch gefoult. Er traf den Bonusfreiwurf zwar nicht, doch die Longhorns konnten am Ende nicht mehr herankommen. Zwölf Sekunden vor Schluss vergaben sie die letzte Ausgleichsmöglichkeit – der Dreier von Michael Kaiser fand sein Ziel nicht.

"Wir können mithalten"

Der an der Seitenlinie läuferisch und akustisch sehr aktive Longhorns-Trainer Jocic war dennoch zufrieden: "Wir wollten Breitengüßbach unter 80 Punkte halten, das haben wir geschafft. Am Ende hat uns der Offensivrebound von Jonas Klaus die Siegchance genommen. Wir haben gesehen, dass wir mithalten können. Das werden wir hoffentlich in den nächsten Wochen weiter zeigen."

TSH: Horstmann 2, Haßfurther 15, Übbing 2, Kaiser 7, Hall 14, Meredith 16, Sanders 16, Schlindwein, Kwilu, Buniatian.

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