Longhorns pfeifen ganz fidel aus dem letzten Loch

2.12.2018, 18:11 Uhr
Longhorns pfeifen ganz fidel aus dem letzten Loch

© Fotos: Winckler

(Die Longhorns mussten vor dem Spiel nach dem Ausfall von Larry Hall und dem Verzicht auf die ProA-Spieler aus Nürnberg gleich die nächste Hiobsbotschaft schlucken. Ben Gahlert hatte sich am Freitagabend im Training die Nase gebrochen und konnte deshalb nicht am Spiel teilnehmen, wodurch der Kader der Aurachstädter noch dünner wurde.

Umso mehr muss man den Hut vor den Herzogenaurachern ziehen, die erneut das Beste aus ihren Möglichkeiten machten. Nach den vielen Ausfällen stockte zunächst das Offensivspiel der TSH deutlich, so konnten sie lediglich elf Punkte im ersten Viertel erzielen. Dafür rackerten und kämpften sie defensiv wie die Besessenen und konnten auch die Ansbacher auf mickrigen 14 Punkten halten. Somit war das Spiel für Defensivliebhaber durchaus sehenswert, wer sich aber dem schönen Basketball verschrieben hat, war sicherlich wenig erfreut.

Im zweiten Viertel ging es ähnlich umkämpft weiter. Die Aurachstädter versuchten jetzt in der Offensive vermehrt Mike Kaiser, Anthony Bauer und Robert Merz in Szene zu setzen, aber diese wurden von den aufmerksamen Ansbachern gut verteidigt und so mussten sie viele schwere Abschlüsse nehmen, die meist ihr Ziel verfehlten.

Longhorns pfeifen ganz fidel aus dem letzten Loch

Die Gäste schlugen sich zunächst etwas besser, da Ex-Longhorn Christian Imberi mächtig aufdrehte und acht seiner 14 Punkte im zweiten Viertel erzielte. Zwei Minuten vor der Halbzeit lagen dann die Longhorns dementsprechend mit 16:22 im Rückstand, doch dann platzte der Knoten. Innerhalb von 35 Sekunden trafen Robert Merz und Mike Kaiser je einen Dreier; der Punktebann war passé. Bis zur Halbzeit erspielten sich die Herzogenauracher eine 26:24-Führung, die sie nicht mehr hergeben sollten.

Denn sie kamen mit extrem viel Tempo und Selbstbewusstsein aus der Kabine und überrollten die Ansbacher erst mal. Fast Break um Fast Break wurde gelaufen und nach vier Minuten führte die TSH mit 36:29. Alles lief rund, bis sich Kapitän Mike Kaiser 15 Minuten vor Spielende am Knöchel verletzte und nicht mehr mitwirken konnte.

Damit hatten die Longhorns nun wirklich keinen Spieler mehr im Kader, der die Aufbauposition ausfüllen konnte. Die geniale Lösung von Coach Nikola Jocic war, fortan Center Patrick Horstmann, der mit 18 Punkten und 18 Rebounds der alles überragende Spieler war, als Spielgestalter einzusetzen. Und dieser machte seine Sache dermaßen gut, dass kein Bruch im Spiel der TSH entstand und sie vor dem Schlussabschnitt mit 51:38 in Führung lagen.

Nun sollte Horstmann erst so richtig aufdrehen, denn der athletische Brettspieler wirbelte nun in Magic- Johnson-Manier über das Spielfeld und führte das unterhaltsame Fast-Break-Spiel der Seinigen wie ein Konzertmeister an. Resultat waren spektakuläre Dunkings von Tobias Übbing und Chris Kwilu – die Halle übergoss Standing Ovations auf die tapferen verbliebenen Longhorns. Diese brachten schließlich das Spiel mit 70:55 überzeugend nach Hause und haben damit endgültig bewiesen, dass sie in jeder Formation gegen jeden Gegner mithalten können.

Jocics begeistertes Fazit: "Wir haben überragend verteidigt und den Ansbachern in keinem Viertel mehr als 14 Punkte gestattet. So wird es natürlich deutlich leichter ein Spiel zu gewinnen. Und hat man dann noch einen Patrick Horstmann, der vollkommen außer Rand und Band agiert, kann man auch ein Derby gegen Ansbach gewinnen. Darüber hinaus möchte ich auch die jungen Spieler um Anthony Bauer, Chris Kwilu, Mathias Schlindwein, Fritz Eismann und Daniel Dorberth hervorheben, welche Woche für Woche einen starken Job für uns hinlegen und sich mittlerweile in der Regionalliga etabliert haben."

Mit 12:10 Punkten stehen die Longhorns nun auf Platz vier. Allerdings ist die Liga dieses Jahr so ausgeglichen wie selten zuvor: Der Dritte aus Breitengüßbach hat lediglich einen Sieg mehr auf der Habenseite hat als die nun auf dem zehnten Tabellenplatz stehenden Ansbacher.

Longhorns: Merz 21, Kaiser 5, Horstmann 18, Schlindwein, Dorberth, Kwilu 2, Bauer 17, Niederlich, Übbing 2, Eismann 5.

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