Lonnerstadt erschließt am Sportplatz neues Baugebiet

28.6.2016, 05:38 Uhr
Lonnerstadt erschließt am Sportplatz neues Baugebiet

© Foto: Hubert Bösl

Der nach Südwesten geneigte Hang ist seit den 90er Jahren als Wohnbaugebiet auserkoren. Der Bebauungsplan „Am Sportplatz“ ist längst rechtskräftig. Die 26 Grundstücke, die jetzt erschlossen werden, sind der zweite Bauabschnitt. Westlich der Erschließungsstraße gibt es ein weiteres Stück Land, auf dem ein dritter Bauabschnitt des Wohngebiets verwirklicht werden könnte.

Knappe Million

Jetzt aber steckt die Gemeinde erst einmal eine knappe Million Euro in die etwa 17 000 Quadratmeter Baufläche des zweiten Abschnitts. Der Kanalbau kostet davon mit rund 615 500 Euro den Löwenanteil, für den Straßenbau sind 350 000 Euro kalkuliert.

Lonnerstadt wird diese Erschließung nicht mit Haushaltsmitteln leisten. Der Träger der Erschließung ist die KFB Baumanagement GmbH im Auftrag der Gemeinde. Die KFB finanziert die Erschließungskosten vor.

Um welchen Preis die Bauherren der 26 Häuser ihr Grundstück bekommen, steht noch nicht ganz fest. Über den Grundstückspreis und den Erschließungspreis wird der Lonnerstadter Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am Montag entscheiden. So Bürgermeister Stefan Himpel beim Baustellen-Termin mit seiner Stellvertreterin Regina Bruckmann, Daniel Kammerer, dem Bauamtsleiter bei der Verwaltungsgemeinschaft Höchstadt, Robert Ruß vom Planungsbüro Valentin Maier, dem KFB-Projektbetreuer Robert Hammerand, sowie Jürgen Gumbrecht von der Tiefbaufirma Johann Gumbrecht und Georg Kötzner von der Straßenbaufirma Höllein.

Zähe Verhandlungen

Himpel äußerte sich bei der Gelegenheit dankbar dem Ausschuss gegenüber, der die Grundstücksverhandlungen mit den Eigentümern — in der Mehrzahl Landwirte — geführt hatte. Diese seien nicht leicht gewesen. Ein Dreivierteljahr hätten sie gedauert.

Die Erschließungsarbeiten sollen noch bis in den Herbst dauern. Derzeit wird der Abwasserkanal vom Ort her zum Baugebiet gelegt. Im Erschließungsgebiet selbst will man dann in einem „Mono-System“ alle Erschließungsleitungen, also Kanal, Wasser und Strom in einem Schacht verlegen, was bei Reparaturen oder Nachbesserungen das Aufreißen der Straße und somit Kosten sparen soll.

Mit den — außerhalb der Mono-Schächte geführten — Datenleitungen versorgt die Telekom das Gebiet. Zugesagt, so Bauamtsleiter Daniel Kammerer, sind Glasfaserkabel bis zu jedem Haus.

Angebunden wird das Baugebiet mit einer Straße vom ersten Bauabschnitt her und einer Zu- und Abfahrt von der südlich unterhalb der Hangs verlaufenden Ortsstraße. Südlich ist auch eine Station für die Wertstoff-Container geplant, am westlichen Rand des Baugebiets der Kinderspielplatz.

Mit Auflagen und Bauvorschriften sollen die Hausbauer möglichst wenig eingeschränkt werden, erläutert der Bürgermeister. Die Gemeinde hat sich für einen liberalen Bebauungsplan entschieden, der quasi alle Bauformen zulässt — vom Flachbau bis zum „Toskana-Haus“. Es gibt eine Höhenbegrenzung auf 10,50 Meter.

Zugelassen sind zwei Geschosse. Gebaut werden dürfen sowohl Einzel- als auch Doppelhäuser. Die Größe der Grundstücke variiert von etwa 500 bis 880 Quadratmeter. 20 der 26 Grundstücke sind im Gemeindebesitz, sechs haben private Grundbesitzer für sich behalten.

Mit der Vermarktung soll noch während der Erschließung begonnen werden. Laut Stefan Himpel gibt es eine Liste von Interessenten.

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