Martin Grau dringt in höhere Sphären vor

27.5.2014, 15:21 Uhr
Martin Grau dringt in höhere Sphären vor

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Das Meeting in Forbach, direkt an der deutschen Grenze, sollte für Grau und Konstantin Wedel vom LSC die erste wichtige Standortbestimmung über deren Paradestrecke 3000 m Hindernis werden. Nach der krankheitsbedingten Absage von Wedel mussten Trainer Markus Mönius und sein Schützling vor Ort feststellen, dass auch weitere gute Athleten kurzfristig nicht an den Start gingen.

Unbeirrt davon ging der Biengartner mit viel Selbstvertrauen in das Rennen, nachdem die letzten Trainingswochen und der 1000m-Test eine Woche zuvor sehr positiv verlaufen waren. Vom Start weg setzte er sich an die Spitze und hielt die Vorgaben seines Trainers sekundengenau ein. Die 1000m-Marke passierte er bei 2:48 Minuten, auf dem zweiten Kilometer ließ er nur wenig nach, aber es fehlte ein gleichwertiger Rennpartner, um das Tempo konstant hoch zu halten.

Zu diesem Zeitpunkt hatte er schon 150 Meter Vorsprung vor dem zuvor ebenfalls stark eingeschätzten ehemaligen deutschen Meister Benedikt Karus. Mit großem Willen kämpfte er auf den letzten Runden und konnte nach einem etwas schwächeren zweiten Kilometer noch mal zulegen. Im Ziel hatte er 26 Sekunden Vorsprung vor dem Franzosen Youssef Jbara.

Mit seiner Siegerzeit von 8:30,46 katapultierte er sich in eine andere Liga und verbesserte seine persönliche Bestleistung um sage und schreibe zwölf Sekunden. Damit ist die EM-Norm für Zürich (8:27,50) ein realistisches Ziel, von dem weder er noch sein Trainer im letzten Herbst ernsthaft geträumt hatten. Im Vorbeigehen verbesserte er zudem den über 20 Jahre alten Stadionrekord und liegt auf Platz zwei der aktuellen europäischen Bestenliste.

Beim Rennen in Dessau am 11. Juni wird er dann auf deutlich stärkere Konkurrenz um den deutschen Abomeister Steffen Uliczka treffen. Dort hofft er, die EM-Norm nochmals angreifen zu können. In einem Feld von Topläufern, die um die 8:20 Minuten laufen können, muss er dann nicht sein eigener Tempomacher sein.

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