Martin Grau fährt zur EM nach Berlin

21.5.2018, 21:12 Uhr
Darf wieder zur EM fahren: Martin Grau.

© privat Darf wieder zur EM fahren: Martin Grau.

Martin Grau legte noch einmal einen Schlusssprint hin: Mit dem Oberkörper nach vorne gebeugt, überquerte er die Ziellinie der Tartanbahn von Rehlingen. Es war knapp, doch die Anstrengung hatte sich gelohnt: Mit einer Zeit von 8:33,88 Minuten hat der Biengartener Läufer des LSC Höchstadt beim Pfingstsportfest im Saarland die Norm für die Europameisterschaften von 8:34 Sekunden geknackt. Und das im ersten Anlauf.

"Jetzt haben wir den Kopf frei und können beruhigt die Vorbereitung angehen", sagte sein erleichterter Trainer Markus Mönius. Spekuliert hatten er und sein Schützling natürlich darauf, dass sie sich schon beim ersten großen Rennen des Jahres das Ticket nach Berlin sichern könnten.

Aber planbar war es nicht, weil zu Beginn einer Saison vieles noch holprig daherkommt. Zum Beispiel die Technik beim Überwinden der Hürden, die Mönius in Rehlingen verbesserungswürdig fand. "Da ist noch viel Potenzial", sagt der Trainer. "Die läuferische Qualität war aber sehr gut."

Eine Zeit lang musste Grau fürchten, den Anschluss an die Spitzengruppe rund um den Sieger Abdelkarim Ben Zahra aus Marokko (8:24,37 Minuten) zu verlieren. "Das ist dann eine Frage der Mentalität", sagte Mönius, ob man sich noch einmal durchbeiße und mit dem Tempo mithalte.

Grau hielt mit und fing auf den letzten paar hundert Meter noch den ein oder anderen afrikanischen und nordafrikanischen Läufer ein. Die Freude nach dem Ende des Rennens war groß bei dem Biengartener. "Er hat alle Anspannung rausgeschrien", berichtet Mönius. Danach sprang Grau noch Bundestrainer Enrico Aßmus um den Hals, bevor er sich auf die Ehrenrunde durch das kleine Rehlinger Stadion machte.

Ein Highlight für jeden Sportler

Dort freuten sich die Zuschauer, dass ein Athlet es geschafft hatte, sich für die EM zu qualifizieren. Doppelt schön für Grau: Sie findet in diesem Jahr im Berliner Olympiastadion statt. "Eine EM im eigenen Land ist für jeden Sportler natürlich ein Highlight", sagte Mönius.

Zur Vorbereitung wird Grau sich in den kommenden Wochen und Monaten ausschließlich auf Hindernisläufe konzentrieren. Aber Grau kann mit Selbstbewusstsein in die kommenden Wettbewerbe in Osterode und in Dessau gehen. Im Juli (22./23.) findet die Deutsche Meisterschaft im Nürnberger Max-Morlock-Stadion statt, von 7. bis zum 12. August ist EM in Berlin.

Gute Nachrichten für den LSC Höchstadt gab es am Wochenende auch bei einem anderen Wettbewerb, der Laufnacht in Karlsruhe. Dort knackte Niklas Buchholz mit 8:57,76 Minuten zum ersten Mal die Neun-Minuten-Marke im 3000-Meter-Hindernislauf. "Damit hat er seine persönliche Schallmauer durchbrochen", freute sich Mönius.

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