Miesbach schlägt zurück

24.1.2016, 20:55 Uhr
Miesbach schlägt zurück

© Foto: Georg E. Kaczmarek

Ohne Kapitän Daniel Sikorski waren die Höchstadter an den Tegernsee gereist: Er hatte sich im zweiten Drittel des Hinspiels am Finger verletzt – und zwar nicht in einem der vielen Zweikämpfe der Partie, sondern er hatte ihn sich offenbar an der Bande eingezwickt. Noch am Abend fuhr er in die Klinik, die Wunde wurde mit drei Stichen genäht. Keine große Sache, aber gestern wäre sein Einsatz zu früh gekommen, am kommenden Wochenende beim Doppelvergleich gegen Buchloe sollte er wieder dabei sein, hieß es von Vereinsseite.

Auch ohne Sikorski, der am Freitag nicht nur wegen seiner zwei Treffer einer der Besten auf dem Eis war, lieferte seine Mannschaft eine ordentliche Partie. Aber schon im ersten Drittel deutete sich ein Problem an, dass sich wie ein roter Faden durch die 60 Minuten ziehen sollte: Selbst vergaben die Alligators reihenweise gute Chance, die Miesbacher waren da einfach effizienter.

Vier nennenswerte Gelegenheiten verzeichnete der TEV im ersten Abschnitt; zwei davon waren drin, ein Schuss von Athanasios Fissekis landete an der Latte, einen anderen parierte Martin Fous glänzend mit dem Schoner. Der HEC hatte mehr Chancen, traf aber nur ein Mal.

In der 5. Minute war gerade eine Strafzeit gegen die Höchstadter abgelaufen (aber die Miesbacher standen noch in der Formation), da klingelte es erstmals im Kasten von Fous. Routinier Peter Kathan ließ ihm aus der Mitteldistanz kaum eine Chance.

Danach drängten die Alligators auf den Ausgleich, doch weder Ales Kreuzer noch Sven Gäbelein oder Richard Stütz brachten die Scheibe im Kasten von Anian Geratsdorfer unter. Aber bei der zweiten Überzahlsituation war es so weit: Kreuzer legte quer zu Martin Vojcak, der zog ab und Thomas Urban hielt den Schläger so in den Schuss, dass der Puck im Netz einschlug.

Danach ging es hin und her, der HEC versäumte die Führung durch Kreuzer und Patrick Dzemla, ehe wieder der TEV am Drücker war. Der Kanadier Andrew Meredith, der am Freitag noch kaum eine Rolle spielte, schlug mit einem unhaltbaren Schuss in den Winkel zum 2:1-Pausenstand erstmals zu.

Nach dem Seitenwechsel wollten es die Gäste wissen, und schon in der 22. Minute fiel der Ausgleich. Kreuzer und Markus Babinsky konnten sich relativ unbedrängt vor dem Miesbacher Tor die Scheibe zuspielen. Weiter Chancen blieben ungenutzt, was sich rächte, als der TEV wieder das Tempo anzog. Florian Feuerreiters Schuss wurde von einem HEC-Verteidiger abgefälscht, Fous war schon am Boden – und Meredith konnte unbedrängt zum 3:2 abstauben.

Eine größere Schlägerei löste Babinsky mit einem harten Check, der ihm 2 + 10 Minuten Strafe einbrachte, in der 33. Minute aus. Spieler beider Teams mussten in die Kühlbox, auch einer der Linienrichter landete beim Schlichtungsversuch unsanft auf dem Hosenboden.

Stich ins Herz

Bis zur Drittelpause passierte nicht mehr viel, ehe zwölf Sekunden vor der Sirene Florian Feuerreiter den Alligators mit dem 4:2 einen Stich ins Herz versetzte.

Nun wurde die Aufholjagd noch schwieriger, denn Miesbach igelte sich nun hinten ein, aber die Höchstadter kamen tatsächlich noch einmal zurück, zum dritten Mal an diesem Nachmittag. Allerdings dauerte es bis zur 51. Minute, bis André Lenk das 3:4 markierte. Doch die Freude während nur kurz, denn nach einem hoch abgeprallten Schuss schaltete Josef Kottmair am schnellsten und stellte den alten Abstand wieder her.

Der HEC war nun in der Zwickmühle: Alles riskieren, um das Spiel noch zu drehen, oder gebremster Schaum, um den direkten Vergleich zu gewinnen? Letztlich gab es nur noch wenige Chancen – und Miesbach schaukelte den Sieg nach Hause.

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