Morelo baut Fertigung in Schlüsselfeld aus

20.5.2015, 16:08 Uhr
Morelo baut Fertigung in Schlüsselfeld aus

Die Geschäfte gehen gut bei dem erst seit 2010 existierenden Unternehmen. 2014 wurden 189 Wohnmobile (Preis: ab 130 000 Euro) verkauft, in diesem Jahr werden es 270 sein. Das ergibt einen Jahresumsatz von rund 42 Millionen Euro. „Wir sind bis Ende des Jahres ausverkauft“, erklärte Geschäftsführer Jochen Reimann vergangene Woche bei den „Morelo Open“, einer Art Hausmesse. Wer jetzt bestellt, muss sich auf eine Wartezeit bis 2016 einstellen.

Diese Wartezeiten sollen aber verkürzt werden. Morelo plant daher die Vergrößerung der bestehenden Produktions- und Servicehalle, die gleich neben dem ADAC-Fahrsicherheitszentrum zu finden ist. „Das Gebäude wird um 60 Meter verlängert“, so Reinhard Löhner, der zweite Morelo-Geschäftsführer. Dadurch vergrößert sich die Fläche von derzeit 8800 auf 12 400 Quadratmeter. Wenn die Pläne genehmigt sind, gehen die Bauarbeiten zügig los. Morelo hofft auf eine Fertigstellung noch in diesem Jahr. Nach Firmenangaben entstehen rund 50 neue Arbeitsplätze.

Mehr Serviceplätze

Die Produktionskapazität wird auf 350 Mobile pro Jahr erhöht, gleichzeitig aber auch der Service ausgebaut. Statt vier Serviceplätze mit zwei Toren sollen es dann zehn Plätze mit zehn Toren geben. Außerdem: Ein neuer Ausstellungsraum mit Bistro und Terrasse wird „den Aufenthalt für die Kunden so bequem wie möglich machen.“

Der Markt für Luxuswohnmobile ist ein kleines, aber stabiles Segment im Wohnmobilgeschäft. Europaweit werden jährlich rund 800 solcher hochpreisigen Gefährte verkauft: Die junge Marke Morelo hat mittlerweile einen Marktanteil von über 25 Prozent, angestrebt werden 35 bis 40 Prozent.

Die beiden Geschäftsführer sind in der Branche und im potenziellen Kundenkreis gut vernetzt. Reimann und Löhner waren viele Jahre bei „Concorde“ in Schlüsselfeld tätig, ehe sie sich selbstständig machten.

Die steigenden Verkaufszahlen bei Morelo sind nicht mit einem Absatzplus in der Luxusbranche insgesamt zu erklären. Es ist Morelo offenbar gelungen, viele Kunden zum Umstieg von anderen Marken zu bewegen. Geschäftsführer Reimann geht davon aus, dass im Juni der insgesamt 750. Morelo-Reiseliner ausgeliefert werden kann.

Auf dem Markt der Luxusmobile konkurrieren neben Morelo und Concorde noch die deutschen Hersteller Phoenix (ebenfalls Schlüsselfeld) sowie Niesmann und Bischoff (Polch bei Koblenz).

Das Wachstum bei Morelo führt aber auch zu Knappheit, und zwar bei den Arbeitskräften. „Wir haben einen Fachkräftemangel insbesondere im handwerklichen Bereich“, bestätigt Jochen Reimann.

Bilder von den „Morelo Open“ gibt es im Internet unter www.nordbayern.de/hoechstadt

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