Motocrosser wirbeln am Pfennigstein mächtig Staub auf

1.8.2015, 05:42 Uhr
Motocrosser wirbeln am Pfennigstein mächtig Staub auf

© Foto: Niko Spörlein

Von dem 15-jährigen Ronny Wirth, der mit seiner 85er Kawa für den gastgebenden MCM an den Start ging, sprach vorher keiner. Obwohl das aus Gerhardshofen stammende Crosstalent aktuell bei der Deutschen Crossmeisterschaft Platz zehn belegt – zehn Läufe stehen bei diesem Wettbewerb aber noch aus.

„Unter die ersten Zehn will ich beim Finale hier in Mühlhausen auch kommen“, meinte der Schüler, der seit seinem dritten Lebensjahr aufs Moped steigt — noch bevor er richtig Rad fahren konnte. Den Grundstein für sein Ziel legte der junge Mann schon bei der Qualifikation am Samstag, bei der er den fünften Platz belegte und sogar Altmeister Steffen Simon (MX1) aus dem Niedersachsen-Cup begeisterte, der in der Königsklasse die Quali gewann.

Wirth verfehlte sein Ziel beim Rennen schließlich mit Platz elf nur ganz knapp. Und auch Simon (5. Platz) musste sich im Racing über 1,7 Kilometer geschlagen geben. Lucas Millich (Mecklenburg-Vorpommern, Husqvarna) gewann die MX1-Wertung.

Mühlhausen als Heimatverein hatte sich Ronny Wirth schon 2008 auserkoren, nicht ohne vorher das sonst fast sechs Kilometer lange Gelände anzusehen. „Das sind für mich die besten Trainingsbedingungen weit und breit“, meinte der Pilot nach seinen Einsätzen am ummodellierten „Pfennigstein“.

Dieser, am Wochenende natürlich knochentrockene Track, der laufend bewässert werden musste, hat laut Ronny Wirth den Charakter eines Supercrossgeländes, „schwierig, anspruchsvoll und doch flüssig zu machen“, so der junge Mann vom MCM, der bei der Finanzierung seines Hobbys „weitgehend auf meine Eltern baut“, meinte er ziemlich schüchtern im NN-Gespräch.

 An den Start gingen 160 Biker aus allen 20 regionalen Motocrossserien in Deutschland, von Süd- und Nordbayern, über Hessen, den Nordrhein MX-Cup, Sachsen, bis an die Küste in Niedersachsen. Mit unter den 20 Startgruppen mit jeweils acht Fahrern, die sich regional qualifizierten, waren natürlich auch Teilnehmer aus dem Nordbayern MX-Cup und vom DAMCV. Noch bevor das eigentliche Rennen am Sonntag über die Bühne ging, war am Samstag Freies Training, später die Qualifikation – und da schon konnte sich der MCM als Gastgeber nicht über die Zuschauerbeteiligung beschweren. Gestartet wurde nach Altersklassen und nach Hubraum, angefangen von 65 über 85 Kubikzentimeter, über 250 und 450 (MX2 und MX1). Der MCM-Pilot Wirth, der aktuell noch mit seiner 85er über die fränkischen Hügel huscht, darf nächstes Jahr übrigens auch in der Klasse MX2 antreten.

 

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