Nach der Wahlniederlage Verzicht auf das Ratsmandat

28.3.2014, 15:32 Uhr
Nach der Wahlniederlage Verzicht auf das Ratsmandat

© Kern-Miereisz

Als Hintergrund gab Gechter überdies „Versäumnisse der Verwaltung“ bei der Ausstellung der Abrechnungsbescheide über die Benutzungsgebühren von Wasser und Abwasser an.

Kritisch sieht er auch, dass die Ehefrau des neuen Bürgermeisters Klaus Schumann (Überparteilicher Wählerblock) die Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft ist.

Klaus Schumann, darauf bereits mehrfach angesprochen, hatte bereits im Wahlkampf dazu den NN gegenüber erklärt, seine Frau sei „eine Angestellte der Verwaltungsgemeinschaft“.

Vom internen Ablauf her sei Befangenheit oder Vorteilsnahme daher ausgeschlossen. Auch der bayerische Gemeindetag habe die Konstellation als unproblematisch gesehen.

Karl-Heinz Gechter war bereits vor sechs Jahren knapp gegen den bisherigen Amtsinhaber Erwin Schopper (ÜWB) unterlegen. Ihm folgt nun Bauhofleiter Frank Jordan auf der CSU-Liste des Gemeinderats nach.

Schopper seinerseits kommentierte Gechters Rückzug: „Ein schlechter Verlierer. Wenn ich kandidiere, muss ich einkalkulieren, dass es schief läuft. Das ist nicht die feine englische Art.“ Schopper führt zu Gechters Vorhalt aus: „Der Bürgermeister ist schon ein Stück weit Vorgesetzter in der Kämmerei. Die Weisungsbefugnis ist schon da. Doch ich gehe davon aus, dass man dann noch vorsichtiger ist.“

Auch die teils von Bürgern geäußerten Vermutungen, die Wasser- und Abwasserbescheide seien „aus wahltaktischen Gründen“ zurückgehalten worden, weist Schopper energisch zurück: „Wir kommen personell auf dem Zahnfleisch daher, im Einwohnermeldeamt und im Bauamt fehlen Mitarbeiter, das Beitragsrecht ist verwaist.“

Den Bürgern sei auch in der Bürgerversammlung mitgeteilt worden, dass die Bescheide kommen. Anhand der voriges Jahr beschlossenen Satzung „kann jeder überschlagen, was er zahlen muss“, führt Schopper aus.

Durch die Erweiterung der Kläranlage in Herzogenaurach seien immense Kosten entstanden: „Es ist eine Tatsache, dass dies auf die Bürger umgelegt werden muss“.

In dem komplizierten Berechnungsverfahren muss jedes Anwesen einzeln überprüft werden. Auch das Landratsamt und die Rechtsaufsicht werde ein Augenmerk darauf richten, „dass alles ordnungsgemäß läuft“.

Klaus Schumann, auch Vorstand des 1948 Aurachtal-Münchaurach, zeigt sich überrascht vom Rückzug seines Kontrahenten, der im Wahlkampf noch Zusammenarbeit in Aussicht stellte.

Weit vor der Wahl sei in der VG-Versammlung besprochen worden, ob die Konstellation mit seiner Frau in der Kämmerei bedenklich sei, was verneint worden sei. Ferner: „Ich habe keine Vorstellung, wie ich meine Frau bevorzugen sollte. Ich bin Bürgermeister von Aurachtal. Ich bin nicht stimmberechtigt in der Verwaltungsgemeinschaft.“

Er sei mit dem Anspruch angetreten, tragfähige Mehrheiten zu finden. Schließlich gehe es darum „gemeinsam etwas zu erreichen“ für die Gemeinde mit knapp 3000 Einwohnern. Zügig geregelt werden soll die Frage der Gebührenbescheide.

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