Nach Pause in die Höhle der Löwen

18.12.2014, 18:03 Uhr
Nach Pause in die Höhle der Löwen

© Archivfoto: Matejka

Diese Pause war auch extrem wichtig. Über vier Wochen spielte das Team von Daniel Jun aufgrund vieler Verletzter nur mit zwei Reihen und dementsprechend bewegten sich die noch zur Verfügung stehenden Spieler am Ende auf dem sprichwörtlichen Zahnfleisch statt energisch auf den Schlittschuhkufen.

Nach der Pause kommt für die Panzerechsen aber gleich ein ganz dicker Brocken. Die Reise geht zum Bayernliga-Spitzenreiter EHC Waldkraiburg.

Wie schon im Hinspiel ist die Begegnung das Aufeinandertreffen vom Tabellenführer gegen den direkten Verfolger. Beim letzten Mal hatten die Löwen das bessere Ende für sich. Die Alligators waren zwar über weite Strecken mindestens ebenbürtig, bissen sich aber an der starken Defensive der Oberbayern die Zähne aus.

Seit dieser Begegnung im Oktober marschieren beide Mannschaften fast parallel in der Tabelle voran und sind die beiden einzigen Teams, die nach 17 Spielen bereits mindestens 40 Punkte eingefahren haben.

Dabei sind die Waldkraiburger aber der unangefochtene Krösus. Erst ein einziges Mal ging das Team aus der Industriestadt als Verlierer vom Eis. Das war beim 6:3 in Miesbach. Den einzigen weiteren Punktverlust musste das Team von Rainer Zervesz verkraften, als es gegen Germering in die Verlängerung musste.

Vor allem zu Hause sind die Waldkraiburger eine Macht. Erst elf Gegentore mussten die EHC-Goalies Vetter und Birk in der eigenen Halle hinnehmen. Das sind nicht einmal zwei pro Spiel. Waren die Waldkraiburger in der letzten Saison noch ein sportlicher Chaotenhaufen, sind sie seit der Verpflichtung des ehemaligen DEL-Spielers der Düsseldorfer EG, Kölner Haie, Adler Mannheim und Berlin Capitals ein souveränes Spitzenteam, dass sich durch Geschlossenheit und Kampfgeist Respekt erarbeitet hat.

Die Alligators wollen sich von dieser Bilanz allerdings nicht beeindrucken lassen. Schon in der vergangenen Saison zeigten sie den Löwen, wie man durch Kampf und Disziplin in deren „Höhle“ zum Erfolg kommen kann. Wie erwähnt, wäre auch im Hinspiel mit etwas mehr Glück durchaus mehr drin gewesen.

Einige Rückkehrer

Wichtig für die Mittelfranken ist dabei die Rückkehr einiger verletzter Spieler. Neben Ales Kreuzer, der schon bei den letzten Spielen wieder mitwirken konnte, sind nun auch wieder Jiri Ryzuk und Martin Vojcak mit von der Partie. Die beiden sollen dem Spiel der Alligators noch mehr Sicherheit und Variantenreichtum geben, um die Verteidigung der Oberbayern auszuhebeln.

Ansonsten baut Spielertrainer Jun wohl auf die bewährte Taktik der letzten Wochen, in der er mit einer konsequenten Defensivarbeit den Gegner zermürben will, um dann mit schnell vorgetragenen Kontern zuzuschlagen.

Inwieweit sich die lange Pause der Panzerechsen auf dieses Vorhaben auswirkt, ist noch schwer abzuschätzen. Schließlich ist das Spitzenspiel für die Höchstadter quasi ein „Kaltstart“, in dem es von der ersten Minute darum geht, volle Leistung abzurufen. Aber vielleicht ist dabei gerade das Kaliber des Gegners von Vorteil für die Höchstadter. Bei einem schwächeren Team wäre man vielleicht dazu geneigt, die Partie etwas ruhiger angehen zu wollen und könnte sich überrumpeln lassen.

Gegen den Tabellenführer weiß man aber, dass man sofort auf Touren sein muss, um die erste Angriffswelle zu überstehen. Das Team ist jedenfalls hungrig, um sich gegen den Spitzenreiter für die bisher einzige Heimniederlage zu revanchieren.

Mindestens genauso hungrig wie die Mannschaft sind auch die Fans der Panzerechsen auf die Begegnung in Waldkraiburg. Gleich drei Fanbusse begleiten die Alligators in den Landkreis Mühldorf. Eine wahrlich beeindruckende Leistung, bedenkt man, dass jeder Bus der drei Fanclubs nahezu restlos ausverkauft ist – ein Novum in der Vereinsgeschichte.

Die Alligators werden also von mindesten 150 Schlachtenbummlern bei der Weihnachtsauswärtsfahrt begleitet, die auf eine vorweihnachtliche Bescherung durch ihr Team hofft.

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