Nagaland - eine "vergessene Bergregion"

19.2.2018, 07:57 Uhr
Nagaland - eine

© Foto: Margot Jansen

Vor über zehn Jahren hatte sich aus einer Brieffreundschaft eine Schulpartnerschaft zwischen Weisendorf und Zubza im Nagaland entwickelt. Inzwischen gehören dem Projektteam die Marktgemeinde, die Grund- und Mittelschule, die Evangelische Kirchengemeinde, die Katholische Pfarrei St. Joseph und die Stadt Eschenbach i. d. Oberpfalz an.

"Hilfe zur Selbsthilfe" sei das Ziel ihres Engagements, erklärte Ernst Klimek. Deshalb werden die gespendeten Gelder beispielsweise nur für die Materialien zum Hausbau verwendet, das Haus müssen die Nagas selber bauen. Inzwischen sind bereits 13 Häuser finanziert worden, die dringend notwendig sind angesichts von Temperaturen zwischen zwei bis vier Grad im Winter. Das 14. Haus wurde an diesem Abend durch Jutta Birzer von der Heureka GmbH mit einem Scheck über 4500 Euro ermöglicht.

Zur Eröffnung der Ausstellung war auch der Landrat Alexander Tritthart (vormals Bürgermeister von Weisendorf) gekommen. Er betonte, dass die Initiative "Hand in Hand mit den Nagas" stets konkrete Projekte finanziere und man immer wisse was mit dem Geld passiert.

Der jetzige Bürgermeister Heinrich Süß verwies auf die Bilder der Ausstellung. Dort könne man sehen, wie viel bereits erreicht sei. Und sein Herzogenauracher Amtskollege German Hacker meinte, dass sich Herzogenaurach zwar naturgemäß mehr in Burkina Faso engagiere, doch der Ideenreichtum der "Zubzas", Gelder zu sammeln, sei nachahmenswert.

Kreative Aktionen

So nutzen die Weisendorfer Kinder viele Feste, um mit selbst Gebasteltem oder gesponserten Naturalien auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen und sie zu verkaufen. Durch viele kreative Aktionen kamen im vergangenen Jahr 24 000 Euro zusammen.

Zur Einführung in die Fotogalerie las Sophie Jung einen Brief der zehnjährigen Selina Kerketta vor. Sie wohnt mit ihrem Bruder und ihren Eltern in Zubza und ist glücklich, eine Schule besuchen zu können. Ihr Vater ist Tagelöhner und kann sich den Schulbesuch seiner Tochter eigentlich nicht leisten.

Das Schulgeld von 80 Euro im Jahr wird von einem Schulgeld-Paten übernommen. Inzwischen gibt es 86 Schulgeld-Patenschaften, die von Anita Klimek betreut werden.

Schule und Bildung

Neben der Don-Bosco-Schule in Zubza gibt es bereits einen Schulneubau in Peducha und zwei "Bastmattenschulen" in den Slums von Dimapur. Diese und andere Projekte sind auf den Fotos zu sehen, aufgenommen von der Familie Klimek und ihren Reisebegleitern.

Um den Fortschritt der Vorhaben in Augenschein zu nehmen, macht sich die Familie Klimek, zusammen mit Michaela Drebinger, in den nächsten Tagen auf den Weg nach Zubza.

Drebinger ist zuständig für Kindergärten und hat etliche Montessori-Materialien im Gepäck.

Der Weisendorfer Pfarrer Johannes Saffer segnete die Reisenden und bedankte sich für die Nagajacke, die ihm Pater Samuel Elow aus Zubza geschenkt hatte. Für Musik bei der Ausstellungseröffnung sorgte das Ensemble "ritardando" aus Weisendorf.

Die Ausstellung über Zubza im indischen Nagaland ist noch bis zum 9. März zu den üblichen Öffnungszeiten der Sparkasse zu sehen.

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